Finja Steinke
Das Märchen von mir und vom Weser-Fisch

An einem kalten Samstagmorgen saß ich an der Weser und schaute aufs Meer. Auf einmal blubberte das Wasser und die Wellen würden größer. Sie schlugen majestätisch an mir vorbei. Ich bekam Angst und wollte gerade gehen, aber plötzlich leuchtete das sonst so trübe, graue Wasser und ein Fisch sprang heraus. Er machte im hohen Bogen eine Drehung und landete in einem alten Fischernetz hinter einem großen Stein. Vorsichtig kam ich näher. ,,Hilfe!" ertönte da eine leise Stimme. ,,Wer spricht da?" fragte ich verunsichert. Die Stimme sagte: ,,Der Weser-Fisch. Und nun, hilf mir!" ,,Stop, so nicht. Sei ein guter Fisch und sage bitte." Was war nur mit mir los? Ich sprach mit einem Fisch! War das ganze nur ein schlechter Traum? Nein, als mir etwas kaltes Weserwasser entgegen spritzte, war ich nämlich hellwach. ,,Hilfe! Bitte." sagte der Fisch verlegen. ,,Okay ich helfe dir." Mit einem Augenrollen, das ich wirklich einem Fisch half, packte ich den kleinen, glitschig-grauen Fisch und trug ihn ins Wasser. ,,Vielen, vielen Dank! Nun, da du mir geholfen hast, erfülle ich dir drei Wünsche." Ich überlegte. Ein Wunschfisch? ,,Na gut, ich wünsche mir als erstes…" ,,Stop! Ich habe das Wichtigste vergessen! Wenn du dir etwas wünscht, dann kann ich es nicht mehr rückgängig machen." ,,Keine Sorge, das geht sicher nicht schief." Der Fisch aus der Weser meinte: ,,Du wirst schon sehen, du wirst schon sehen …" Mit diesen Worten verschwand er im dunklen Weserwasser…
Am nächsten Tag weckte mich das Geräusch von Regen, der an mein Fenster peitschte. ,,Ein super Tag." Ich stöhnte. Aber da war doch was… Stimmt, der Weser-Fisch! Schnell lief ich nach dem Frühstück zur Weser. Ich rief: ,,Weser-Fisch, Weser-Fisch komm herbei und bring mir Glück." Mit einem mächtigem Donnergrollen leuchtete das Wasser wieder auf und der Fisch kam herbei. ,,Da,s was du dir wünscht, das wird in Erfüllung gehen." ,,Ich wünsche mir, dass die Sonne scheint. Ja, wie im Sommer." ,,Dein Wunsch ist mir Befehl!" So verschwand er und kurz darauf fing es an mit der Hitze. Alle Menschen strömten aus ihren Häusern und liefen mit Sommerklamotten an den Strand. Auf einmal wurde auch mir heiß und zwar  so mächtig heiß, dass ich nicht mehr in der Lage war, klar zu denken. Ich schrie auf´s Wasser hinaus: ,,Du solltest es doch nicht so heiß werden lassen!" Da blubberte es wieder im Wasser und der Fisch kam herbei. ,,Das war dein Wunsch und das Wetter wird jetzt so bleiben." Ich rief: ,,Aber, aber so geht das nicht weiter!" Voller Wut trat ich mit meinem Fuß gegen das Wasser und erwischte dabei ausversehen den Weser-Fisch. Der flog in die Luft und was war denn das! Er löste sich auf! So etwas hatte ich noch nie gesehen! ,,Nein! Ich löse mich ohne Wasser auf! Was hast du getan du fiese…!" Das waren seine letzten Worte bevor er ganz verschwand…

Und heute bin ich mir sicher, wenn ich einen Wunsch frei habe, mir Gedanken darüber zu machen was ich mir wünsche. Denn sonst kann das böse enden…