Sturmseeoper

Auf dem Grund des Meeres sehen die von den sinkenden Schiffen hinunterpeitschenden Luftblasen aus wie diamantene Perlen, die meinen nackten Körper schmücken und meinen armen Opernhandschuhstrukturen nähen.
Ein splitternder Mast kracht neben mir als Auftakt des Chaoscrescendos zu Boden, ein folgender Sandsturm wirbelt mir mein Kleid.
Meine Hände erheben sich, einen unsichtbaren Dirigentenstab tanzen lassend. Aufspringende Seile sind meine Freunde und bringen mir zum Geschenk neue Gardisten und die Krone des mächtigsten Mannes der Welt dazu.
Und zwei hinabstürzende Schwerter kreuzen sich vor meinen Füßen. Sie sind groß, eine Last, brechen mir fast den Rücken meiner Leichtigkeit, doch ich halte sie, das Ziel meines endlichen sinnlichen  Ungestüms, und zerschmettere damit die Wurzeln der schwimmenden Insel.
Ein Reich stirbt im aufstrebenden Legato neuer Ordnungen.
Ein dramatisches Finale meines wütenden Liedes.
Und endlich stehen die Waagschalen der Macht wieder gleichauf und die See, mein Herz, verbeugt sich zum Applaus.
 mein Herz, verbeugt sich zum Applaus.