Land in Sicht: Bad Homburg vor der Höhe - Autorenresidenzen im ländlichen Raum (Ausschreibung)

Teilnahmebedingungen:

  • Stipendienvergütung von 2.500 Euro monatlich (insgesamt 5.000 Euro)
  • Es wird die Hölderlin-Wohnung seitens der Stadt für den Zeitraum des Stipendiums zur Verfügung gestellt.
  • Es wird eine Reisekostenpauschale von 400 Euro zur Verfügung gestellt.
  • Bezug zu Hessen:
    Für die Bewerbung für das Hessische Literaturstipendium ist ein fester Wohnsitz in Hessen nicht Voraussetzung. Es soll jedoch ein deutlicher Lebensbezug zu Hessen bestehen. Das könnte z.B. sein
    • hier geboren zu sein,
    • hier studiert zu haben,
    • hier mehrere Jahre gewohnt oder
    • in Hessen mehrere Jahre im literarischen Bereich gearbeitet zu haben, z. B. als Autor:in, Übersetzer:in, Lektor:in oder Dramaturg:in oder
    • sich intensiv literarisch mit Hessen auseinandergesetzt zu haben (nachweislich einer Publikation).

 

Unterlagen:

  • Lebenslauf und beruflich-künstlerischer Werdegang (einschließlich bisheriger Stipendien)
  • ausführliches Statement (1-2 Seiten), aus dem das Interesse an einem Aufenthalt in Bad Homburg vor der Höhe hervorgeht:
  1. die Erwartungen an das Stipendium
  2. Ideen und Pläne für die örtliche Zusammenarbeit
  3. das individuelle Arbeitsvorhaben während des zweimonatigen Aufenthalts
  • Arbeitsproben (max. 5 Seiten)
  • Nachweis über den jeweiligen Hessen-Bezug wie z.B. Kopien des Personalausweises (Vorder- und Rückseite), von Schul-, Universitäts- oder Arbeitszeugnissen bzw. Arbeitgeberbescheinigungen über die Tätigkeit und Aufenthaltsdauer sowie Bescheinigungen des Einwohnermeldeamtes.
  • Vorgabe: Die Bewerbung ist auf max. 10 Seiten zu begrenzen. Die Bewerbung sollte als zusammenhängende PDF-Datei (1 Dokument) per E-Mail eingereicht werden.

Stipendiengeld:

  • Die Auszahlung des Stipendiengeldes erfolgt in der Regel anteilig pro vier Wochen (per Überweisung) und unter der Voraussetzung, dass der/die Stipendiat:in über den gesamten Ausschreibungszeitraum anwesend ist.
  • Unterbrechungen können vereinbart werden. Sollte der/die Stipendiat:in länger als 10 Tage nicht anwesend sein, behält sich der Hessische Literaturrat vor, das Stipendiengeld anteilig zurückzufordern.

Bewerbungsunterlagen bitte schicken an:

info@hessischer-literaturrat.de

Rückfragen können telefonisch erfolgen unter 0176-233 171 44 (Madelyn Rittner, Geschäftsführung) oder per E-Mail an info@hessischer-literaturrat.de.

Fristen

  • Die Ausschreibung des Stipendiums für Bad Homburg vor der Höhe (August bis September) beginnt am 15. März 2021.
  • Einsendeschluss ist der 30. April 2021.
  • Die Entscheidung über die Zuerkennung des Stipendiums wird voraussichtlich Mitte Mai 2021 getroffen.

 

Beschreibung

Land in Sicht: Autorenresidenzen im ländlichen Raum

Zum Jahresende 2017 setzte der Hessische Literaturrat e.V. mit der Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst erstmals das Pilotprojekt „Autorenresidenzen im ländlichen Raum“ um. 2018 wurde das Projekt ausgebaut und die Stipendiendauer auf zwei Monate verlängert. Über die zahlreichen Lesungen, Workshops und Klangspaziergänge der Stipendiat:innen berichtete u.a. hr2-kultur ausführlich. Ziel der „Land in Sicht“-Stipendien ist eine intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung der Stipendiat:innen mit den kulturellen und städtischen lokalen Akteur:innen und der Bevölkerung. Seit 2019 werden jährlich drei Land in Sicht-Stipendien in hessischen Gemeinden und Städten umgesetzt.

Bad Homburg vor der Höhe: August bis September 2021

Die Kreisstadt Bad Homburg vor der Höhe (54.227 Einwohner) im Hochtaunuskreis ist eine von sieben Städten mit Sonderstatus in Hessen und ein Heilbad. Zur Stadt gehört ein ausgedehnter Waldbezirk, der an den Taunuskamm (Limes) grenzt. Die Stadt, die seit 1912 den Bad-Titel trägt, kann auf eine lange Historie zurückblicken: Im 12. Jahrhundert wurde die Burg Homburg auf dem Gelände des heutigen Schlosshofes erbaut. 1834 wurde der Elisabethenbrunnen durch Dr. Chr. E. Trapp entdeckt. Die Gebrüder Blanc errichteten 1841 das erste Kursaalgebäude und gründeten ein Jahr später auch die erste Spielbank der Stadt. Die 1866 geweihte Synagoge wurde 1938 in der Reichsprogromnacht zerstört. 1945 wurde während eines Bombenangriffs das Kurhaus zerstört. Das neue Kurhaus wurde 1952 eingeweiht. Auch zahlreiche literarische Persönlichkeiten sind mit der Stadt verbunden. So hielten sich sowohl Goethe kurzzeitig als auch Hölderlin für längere Zeit in der Stadt auf. Hölderlin war eng befreundet mit dem Diplomaten und Schriftsteller Isaac von Sinclair, nach dem auch das heutige Museum Sinclair-Haus benannt ist, in dem eine private Kunstgalerie der Stiftung Natur und Kunst der Öffentlichkeit zugängig gemacht wird. Auch Schauspieler und Regisseur Jo van Nelsen sowie Schriftsteller und ehemaliger Stipendiat des Hessischen Literaturrats Leonhard Hieronymi sind Söhne der Stadt.

Das Stipendium in Bad Homburg wird in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kultur des Stadtmagistrats ausgeschrieben. Kulturell bietet die Stadt zahlreiche Anknüpfungspunkte. Neben dem Museum Sinclair-Haus organisieren auch die StadtBibliothek und F. Supp’s Buchhandlung zahlreiche Literaturveranstaltungen. Im Sommer findet seit über 10 Jahren das Bad Homburger Poesie- & Literaturfestival statt (die Veranstaltungen von 2020 wurden auf 2021 verlegt). Neben diesen Veranstaltungsformaten können auch Workshops in den örtlichen Schulen von Grund- über Gesamtschule bis hin zur gymnasialen Oberstufe umgesetzt werden. Alle Veranstaltungen können nur stattfinden, wenn die Pandemie-Situation dies zulässt. Für die Dauer des Stipendiums wird die sogenannte Hölderlin-Wohnung in der Villa Wertheimber im Gustavsgarten (Teil der Landgräflichen Gartenlandschaft) seitens der Stadt gestellt. Die behindertengerechte Zweizimmer-Wohnung liegt im dritten Stock über den Räumen des Stadtarchivs. Das Stadtarchiv umfasst auch das Hölderlin Zentrum mit einer umfangreichen Hölderlin-Bibliothek und der originalen Bibliothek sowie dem Editionsarchiv zur Frankfurter Hölderlin Ausgabe von D. E. Sattler.

Bewerbung

  • Erwartungen an Stipendiat:innen:

  • Auseinandersetzung mit dem hessischen ländlichen Raum durch aktive Integration in das Ortsgeschehen (z.B. Ortstour, Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung, Auseinandersetzung mit der Ortsgeschichte etc.)
  • Anbieten von mind. zwei Workshops, Lesungen o.Ä. (z.B. mit Schulklassen, Seniorengruppen etc.) sowie einer Abschlusslesung oder ggf. digitalen Alternativen aufgrund der Corona-Pandemie
  • Zusammenarbeit mit den örtlichen und überörtlichen Medien
  • Erstellen eines literarischen Textes mit Bezug zum Aufenthaltsort (Prosa, Essay, Lyrik, Drama etc.): Der/Die Stipendiat:in behält die Rechte am Text. Das Land Hessen und der Hessische Literaturrat sind berechtigt, den Text im Rahmen eigener Publikationen zu verwenden (z.B. Anthologie).
  • Bereitschaft, bei einer Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse über das Stipendium zu sprechen

Kontaktmöglichkeit

Rückfragen können telefonisch erfolgen unter 0176-233 171 44 (Madelyn Rittner, Geschäftsführung) oder per E-Mail an info@hessischer-literaturrat.de.

Gestiftet von/Sponsoren

Die „Land in Sicht“-Stipendien werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.