„Frankfurter Buchmesse, der Duft der Bücher und die Grillonen“ - ein Bericht vom Grillo-Gymnasium Gelsenkirchen
„Frankfurter Buchmesse, der Duft der Bücher und die Grillonen“
17. Oktober 2025.
7 Uhr morgens.
Eine kalte Herbstluft liegt über der Bushaltestelle in Gelsenkirchen.
Es ist der fünfte Tag der Herbstferien.
Achtzehn Schüler*innen des Grillo-Gymnasiums und ihre Lehrerin stehen im Dunkeln, dicht aneinandergedrängt, die Atemwolken tanzen in der Kälte. Sie warten auf Dr. Artur Nickel, der sie mit dem Bus abholen wird.
Die Müdigkeit hängt ihnen noch in den Augen, doch über allem liegt ein anderes Gefühl – Aufregung.
Denn ein Ziel lockt: Die Frankfurter Buchmesse.
Sie wartet auf uns – und wir auf sie.
Um 07:25 Uhr rollt der Bus heran.
Um 11:30 Uhr erreichen wir Frankfurt.
Je näher wir den Hallen voller Bücher kommen, desto stärker pocht das Herz.
Der Geruch von Papier, das Stimmengewirr, das Gefühl, in eine andere Welt einzutreten – die Welt der Geschichten.
Dank des KAV dürfen wir eintauchen in diese Sphäre der Fantasie.
Dank ihrer Einladung stehen unsere Schülerinnen auf einer Bühne, auf der sonst weltbekannte Autorinnen lesen.
Heute aber gehören die Worte ihnen – mit Texten aus der 20. Anthologie Essen, betitelt „Zwischen meinen Stühlen“.
Die Spannung steigt, Stunde um Stunde.
Wir verlieren uns zwischen Büchern, Geschichten, Begegnungen – drei Stunden lang atmen wir Literatur.
Dann kommt der Moment.
15:30 Uhr.
Unsere Zeit ist gekommen.
Die Schülerinnen treten vor das Publikum.
Ihre Hände zittern leicht, die Augen leuchten.
Rojin Arslan, Ecrin Baran, Sumeja Durak, İrem Yılmaz, Ecrin-Elif Demirkaya, Lojain Ammar, Merve und Rumeysa Çelik – eine nach der anderen tritt ins Licht, liest, lebt in ihren Worten.
Die Halle hält den Atem an.
Vorbeigehende bleiben stehen, lauschen.
Manche lächeln, manche werden still, manche sind berührt, manche überrascht.
Geschichten entfalten ihre Kraft.
Dann – Stille.
Die Lesung endet.
Applaus.
Stolz glänzt in den Augen der Schüler*innen.
Einige Zuhörer bitten um Autogramme, andere um ein Gespräch.
Und in all dem spüren die Jugendlichen:
Wir haben eine Stimme. Wir haben etwas zu sagen.
17 Uhr.
Gemeinsam, wie wir gekommen sind, verlassen wir die Messe.
Die Taschen sind voll Bücher – die Herzen voll Glück.
Aufgeregt, glücklich, hoffnungsvoll.
Ich bin stolz auf euch – und auf eure Kreativität, meine Damen.