'Am Erker' mit toller Rezension von Franziska Röchters Band 'Am Puls'
http://www.am-erker.de/rez7021.php
Daraus ein kleiner Ausschnitt
Die Rhapsodie im Knie
Rolf Birkholz
Immer in Bewegung und dicht an dem, was sich bewegt. Der Titel von Franziska Röchters neuem, zweitem Gedichtband liegt auf einer Wellenlänge mit dem des ersten. Auf hummeln im hintern (2009) folgt nun am puls. Und auch hier zeigt sich die Autorin stets reimbereit und worterfinderisch. Und lyrischmusikalisch.
Denn Franziska Röchter scheint schreibend schon das gesprochene Wort im Ohr zu haben. Bei den Texten der auch im Bereich der Slam Poetry versierten Dichterin zeigt sich, wie zunächst fürs stille Lesen und direkt für den künstlerischen Vortrag gedachte, historisch sowieso zusammengehörende, Schreibweisen voneinander profitieren können.
Hier ("auf speed") können Verse richtig in Fahrt kommen, "rennen sprinter sich ins schweben / sprinten rentner sich ins leben / fliehen geister fliegen ohren / wird ein mensch ganz neu geboren". Und auch das Titelgedicht lässt die Versfüße tanzen: "es ist der blues in deiner brust / der swing und soul im knie / es ist das was du kannst nicht musst / es ist die rhapsodie".
Die Gedichte der 1959 geborenen ostwestfälischen Österreicherin insgesamt erscheinen als ein Tanz ans Licht. Wenn das lyrische Subjekt zurückblickend erkennt: "im zimmer meiner kindheit / ist alles ordentlich | die wände | tapeten bunt gemustert | blindheit / liegt über allem | ein gedimmtes / ein sparsamlicht", dann bringt es sein Leben längst Zeile für Zeile nach eigener Ordnung auf die Reihe.
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