Auch NWZ berichtet über das Grundschulprojekt in der Wesermarsch

 

Berner Bücherwochen

Wenn aus Jean-Luc der Heinrich wird

 

Grundschüler arbeiten an Geschichte aus den 50er Jahren

Berne Spielt Ihr heute noch Verstecken?“ fragt Alfred Büngen. „Ja“, rufen die 29 Junge und Mädchen der Grundschule Ganspe im Chor. Auch „Memory“ oder „Gummitwist“ sind den Drittklässlern durchaus noch geläufig. Auf diese buchstäblich spielerische Weise führt Büngen die Jungen und Mädchen am Freitagvormittag behutsam zurück in die 50er Jahre. Denn dort ist das neueste Buchprojekt angesiedelt, mit dem sich die Grundschüler aus Ganspe und aus der Comenius-Schule an den Berner Bücherwochen beteiligen.

Um das Leben und Abenteuer des – fiktiven – Berner Heuerjungen Fied geht es in diesem Buchprojekt. „Das ist eine Welt, die können die Grundschüler gar nicht verstehen“, weiß der Verleger, der das Buch gemeinsam mit Reinhard Rakow, dem Organisator der Bücherwochen, herausbringen wird. Damals war das Schlagen von Schülern noch an der Tagesordnung und es wurden feine Unterschiede gemacht zwischen Kindern von Höfen, Handwerkerkindern oder eben Heuerkindern.

Doch bevor es so ernst wird, haben die Grundschüler erstmal viel Spaß – an den Erzählungen von Margret Lohmüller und Helmut Knutzen, die als „Zeitzeugen“ von ihren Schulerlebnissen in Berne berichten, sowie an Lehrerstreichen, die die Kinder am Freitag zu Papier bringen dürfen.

„Die Schüler sind unglaublich motiviert“, lobt Lehrerin Beate Petter. Sie hätten sich sogar schon Namen aus der damaligen Zeit gegeben: Jean-Luc etwa würde sich nun Heinrich nennen.

Am 17. April gibt es den nächsten Schreibtag in beiden Schulen. Vorgestellt wird das Buch dann am 21. November.