Ausschreibung 2022 „Vielfalt und Wandel – Kein Eis in Vechta“
Seit 2013 schreiben Stadt und Universität Vechta jährlich ein gemeinsames „Artist in Residence-Programm“ aus. Es bietet einem Künstler oder einer Künstlerin die Möglichkeit, im Spätsommer/Frühherbst 2022 für vier bis sechs Wochen in der Stadt Vechta zu leben und themenbezogen zu arbeiten. Im Zusammenwirken der verschiedenen Bereiche - Stadtentwicklung, Wissenschaft und Kunst- sollen neue kreative Impulse freigesetzt werden, die positiv auf das kulturelle Leben der Menschen in Vechta wirken. Das Thema für die nächste Ausschreibung lautet „Vielfalt und Wandel – Kein Eis in Vechta“.
Die diesjährige Ausschreibung nimmt damit die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels in den Blick und fragt danach, welche Rolle diese für Vechta und die Region spielen und wie einzelne, Familien und Gruppen die Veränderungen wahrnehmen und nach neuen Anpassungsstrategien suchen. Die verschiedenen Künste setzen sich in den letzten Jahren intensiv mit den mittlerweile auch in den Ländern Europas sichtbaren und spürbaren Veränderungen des Klimas, den Wetterextremen, dem Bienensterben und rapiden Artenverlust auseinander und zeigen kreative Wege auf, in ein neues Verhältnis zur Natur zu treten und auch die Abhängigkeit von ihr in das Denken und Handeln einzubeziehen. Im übertragenen Sinne kann „kein Eis in Vechta“ auch auf das Phänomen der sozialen Kälte bezogen werden, wie eine prosperierende Kleinstadt im Nordwesten Niedersachsen etwa mit der Corona-Pandemie umgeht. Was ist mit den vielen Freundschaften, Beziehungen, Liebschaften, die verordnet auf Eis gelegt werden mussten, da Treffen nicht möglich waren? Abgekühlt, eingefroren und jetzt wieder aufgetaut? Diese und weitere Fragen sollen im Mittelpunkt des Projekts stehen und künstlerisch ihren Ausdruck finden.
Als Artist in Residence kommen Vertreter und Vertreterinnenaller Kunstformen in Frage (z.B. Literatur, Bildende und Visuelle Kunst, Musik, Theater, Neue Medien, Design u.a.). Als Artist in Residence begleiten Sie Ihre Arbeit mit einem Projekttagebuch, z.B. als Blog im Internet, wirken an einer Veranstaltung mit und präsentieren Ihre Arbeitsergebnisse am Ende des Aufenthalts öffentlich. Erwartet wird die Bereitschaft zum Austausch mit der örtlichen Kulturszene. Der Künstler/die Künstlerin soll mit Akteur*innen der Stadt, der Universität, anderer Bildungsträger und/oder der Öffentlichkeit in produktiven Austausch treten und während der Aufenthaltsdauer ein Werk hoher künstlerischer Qualität hervorbringen. Das künstlerische Projekt wird von der Presse begleitet und dokumentiert.
Der Förderpreis beträgt 3.000 Euro. Für die erfolgreiche Durchführung des Projekts stellen die Projektträger ihre Infrastruktur und eine Unterkunft, ggf. einen Arbeitsraum an der Universität und Materialien nach Absprache zur Verfügung.