Bei Bremen liest gestern am Abend - Überzeugende Beiträge der Autoren
In der Villa Ichon gab es gestern im Rahmen von 'Bremen liest' erstmals einen Lyrikabend. Martin Bührig, Thomas Bartsch, Holger Küls, Salman Nurhak und Sigune Schnabel lasen Auszüge aus ihren Gedichten. Erfreulich die zu Beginn der Veranstaltung große Hörerzahl, die sich nach der Pause allerdings halbierte. Folge einer zumindest eigenwilligen Programmabfolge, ausufernden Vorstellungen und überlangen Lesungsbeiträgen eines einzelnen Autoren? Zumnindest war es der schlechten Akkustik des Raums geschuldet, die den Einsatz einer Lautsprecheranlage unbedingt notwendig gemacht hätte. Denn Lyrik nur zur Hälfte zu hören, ist ein unschönes Unterfangen für jeden Hörer.
An der Qualität der Beiträge der Autoren hat es zumindest nicht gelegen. Sie überzeugten mit einer wirklich guten Auswahl, machten zudem in der Mehrzahl nicht den Fehler, ihre eigene Lyrik zu interpretieren. Der Abend zeigte zudem auch die Breite guter Lyrik heute auf, die vom inhaltlichen und formalen Anstz her sehr unterschiedlich ist. Die starke, mehrfach preisgekrönte Bildsprache von Sigune Schnabel, die kurzen, auf das Alltagsleben ausgerichteten Verse von Holger Küls, die an die insbesondere auch an die romantische Literaturtradition sich anschließende Sprache und Form von Thomas Bartsch und auch die Besonderheiten jedes einzelnen der anderen Autoren verdeutlichen, wie bereichernd Lyrik in Bezug auf den eigenen Lebensalltag sein kann.