Berner Bücherwochen: NWZ berichtet über die Preisträger

 

Berner Bücherwochen

Philosophische Achterbahnfahrt

 

Preisverleihung in Grundschule Ganspe zum Abschluss

Mit Georg Skrypzak ist Berner Autor ist unter den Preisträgern. Das „Fest der Kultur rund ums Wort“ fand einen gelungen Abschluss.

Berne Das waren die Vierten Berner Bücherwochen: 24 Veranstaltungen, darunter Buchpremieren und Lesungen in der gesamten Wesermarsch, Vorträge, Konzerte und eine Schreibwerkstatt, dazu fünf Veröffentlichungen, all das in elf Wochen. Auf der Abschlussveranstaltung in der Grundschule Ganspe wurde offiziell Bilanz gezogen. Darin, dass das „Fest der Kultur rund ums Wort“ erfolgreich verlaufen sei, waren alle sich einig. Bürgermeister Franz Bittner hob ab auf den Ansehensgewinn für die Gemeinde, Karin Logemann für die Oldenburgische Landschaft auf die kulturelle Bedeutung für die Region. Dörte Spiekermann, Vorsitzende LEB Wesermarsch, freute sich darüber, dank der Kooperation bei den „Wesermarsch-Lesebüchern“ für die LEB mit Schreibwerkstätten ein neues Angebotssegmenterschlossen zu haben. Geest-Verlagsleiter Alfred Büngen und Bücherwochen-Organisator Reinhard Rakow befassten sich mit den bleibenden Auswirkungen der Bücherwochen, etwa der vom Gymnasium Brake und der benachbarten Pestalozzi-Förderschule geplanten Intensivierung der Zusammenarbeit.

Im zweiten Teil der Veranstaltung erfolgte die Bekanntgabe der besten Beiträge der unter weltweiter Beteiligung zustande gekommenen Anthologie „Trotz alledem“. Die Jury verteilte den mit insgesamt 2250 Euro dotierten Hauptpreis gleichwertig auf drei Beiträge der Autoren Ingrid Menke-Höglund (Menden), Nicoleta Craita Ten´o, (Bremen) sowie Georg Skrypzak (Berne). Während die Texte von Höglund (eine Erzählung um Vergewaltigung und Abtreibung) und Ten´o (die Geschichte eines Stiefvaters mit pädophiler Neigung) manchem Gast den Atem stocken ließen, waren bei Skrypzaks witzig philosophischer Satire eine Achterbahnfahrt durch den Kuriositätenpark der europäischen Ideengeschichte, intellektuelles Vergnügen und befreites Lachen angesagt. Der 64-jährige Restaurator und Illustrator, Lyriker und Aphoristiker erinnerte nach seiner Lesung daran, dass er vor fünf Jahren über die Ausschreibung der damaligen Berner Bücherwochen erstmals zum Verfassen längerer Texte animiert worden sei.

Auch die Sonderpreise für Lyrik und an Nachwuchsautoren hatte die Jury gesplittet. Im Bereich Nachwuchs wurden ausgezeichnet die Texte der 18-jährigen Carina Göbel (Vechta), Milena Heuermann (16, Hannover) und Luzian Krautstein (15, Jade). In der Kategorie „Bestes Gedicht“ wurden Kathrin B. Külow (Berlin) und Manuela Wingenfeld (Paderborn) ausgezeichnet.