Christina Frenzel - (Un)ruhe

Christina Frenzel, 18 Jahre, Mannheim
(Un)ruhe

Ich höre die Stille, sie wehrt sich.
Sie bedrängt meine Hoffnungen, wird ehrlich;
Wieso verhält sich die Welt denn immer so erbärmlich?
Oder sind schlichtweg nur deine Gedanken abstoßend
    verwerflich?

Ich lausche der Stille,
werde mir selbst gefährlich;
Wieso mich die leersten Worte am tiefsten verletzten
bleibt mir unerklärlich.
Wer bin ich mir selbst?
Bin ich sterblich?

Ich nutze die Frage, mache sie mir zum Drang
Tue das, was nur die Stille mir jemals unterlassen kann;
Ich schweige gewissenhaft, doch sie schreit mich an.
Übertönt mein Gehör, sodass ich ihr
niemals wieder lauschen kann.

Die Stille, sie wütet einsam umher.
Verbittert, verzweifelt, will sie alles und mehr.
Sie riecht nach Erde, nach Regen,
nach Salz und dem Meer.
Sie will nehmen und geben
doch sie zweifelt zu sehr.
Deshalb nimmt und verlangt sie,
vergibt ohne Gewähr.
Denn die Stille hat nichts zu geben
außer dem, was sie gerne wär.