Debutpremiere vor überfülltem Haus - 120 Gäste bei der Buchpremiere von Inga Hagemann am gestrigen Abend im Gulfhaus Vechta

Lang war die Schlange, die am gestrigen Abend ins Gulfhaus Vechta wollten. Die junge Autorin (gerade absolviert sie ihr Abitur) ließ es sich nicht nehmen, jeden einzelnen Gast persönlich zu begrüßen. Und Gäste kamen so viele, dass das Gulfhaus Vechta zum Bersten gefüllt war. 120 Gäste zu  einer Buchpremiere einer jungen Autorin, dass hatte selbst Verlagsleiter Alfred Büngen in seiner 25jährigen Zeit als Verleger noch nicht erlebt. Und niemand wurde enttäuscht. Ihr zur Seite in dem klug inszenierten Abend stand Mathis Schräder am E-Piano und viele Freunde und Freundinnen, die einen ihrer Texte lasen oder Gegenstand eines Textes waren.

„Vera“, so der Titel von Inga Hegemanns erstem Buch enthält Gedichte, prosaischen Fragmente und Kurzgeschichten. Es geht um Positionen, Orientierungen, Diskurse in einem Aufbruch in diese Welt, deren Komplexität immer größer wird, Texte in einer schonungslosen Offen- und Ehrlichkeit. Vera steht für eine Suchende, steht für eine junge Generation. Und so bekommen Erwachsene, aber auchMitJugendliche das Angebot, eine Genration zu verstehen. Ein Angebot, dass es ohne Bücher kaum geben würde. Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux sagt zum Beispiel: „Ich kann mich nicht in einen Menschen hineinversetzen, der nicht liest,“
Ohne Geschichten, die erzählt werden, ohne Gedichte, können wir das Leben, die Menschen nicht verstehen. Bücher erst geben dem Chaos unseres gesellschaftlichen Lebens eine Struktur, bringen Ordnung in unser Dasein, ermöglichen eigene Positionen. Ja, sie ermöglichen in der Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen die Entwicklung eigener, selbstbestimmter  Positionen.

Ein hinreißender Band, das fanden auch die Gäste, die fast die komplette erste Auflage an diesem Abend aufkauften und von der Autorin signieren ließen.