Emma Lüers - Sommernächte

Emma Lüers
Sommernächte


Ich mag es, wenn die Nacht hell ist. Nicht lichter-hell, sondern nachthell. Blau. Sterne, Mond und trotzdem hell. Dann kräuseln sich Wolken heim-lich zusammen, um sich zu küssen, und der Wind kann so schnell fegen, wie er will, die Welt seine Autobahn. Und ich kralle mich mit all mei-nen zwei Hälften an die Erde, damit ich nicht mitge¬rissen werde.
Ich bin etwas, das sich auflöst, wenn die Luft zu kalt wird.

 

aus dem neuen Buch der Schreibwerkstatt des Gymnasiums Antonianum 'Wetter am Freitag'