Erich Pefferlen und andere lesen heute in der Horgauer Bücherei gegen das Vergessen der Werke von Schriftstellern, deren Bücher von den Nazionalsoazialisten verbrannt wurden

Gegen das Vergessen: Texte von Verfemten

In der Horgauer Bücherei wird an die Bücherverbrennung im Jahr 1933 erinner

 

Erwin Grab und Erich Pfefferlein, Horgauer Autoren aus dem Verband Deutscher Schriftsteller (VS), sowie Heide von Horix-Schwesinger aus Augsburg, lesen am Samstag, 10. Mai, in der Horgauer Bücherei aus Werken von Schriftstellern, deren Bücher im Mai 1933 in vielen deutschen Großstädten, theatralisch und mit sogenannten Feuersprüchen begleitet, öffentlich verbrannt wurden.

Dieses Mal ist neben den Lesungen auch ein kultureller Beitrag verbotener Komponisten und Musiker geplant. Gottfried Kriegler, Gitarrist aus Bieselbach, hat sich mit verfemter Musik beschäftigt. Für die Nationalsozialisten galten sämtliche Kunstwerke, kulturelle Stilrichtungen und Musikwerke, die nicht im Einklang mit ihrem eigenen Schönheitsideal und Kunstverständnis standen, als „entartet“ und wurden verboten. Während von Malern und Bildhauern zahlreiche Werke die Zeit der Verfolgung überdauerten, blieben hingegen die Noten der „unerwünschten“ Komponisten verschollen oder wurden erst gar nicht verlegt, die Musik nicht mehr gespielt und geriet oft in Vergessenheit. Gottfried Kriegler stieß bei seinen Recherchen auf zwei große Musiker – Alexandre Tansman (1897 bis 1986, jüdischer Pole, später Franzose) und Barrios Augustin Mangore (1858 bis 1944, Paraguay), die den aufkommenden Antisemitismus am eigenen Leib erleben mussten. Kriegler hat interessante Details zusammengetragen und wird einige Werke auf der Gitarre spielen.