Erscheint im Frühsommer: Cornelia Koepsell: Das Buch 'Emma'

Cornelia Koepsell

Das Buch ‘Emma

Geest-Verlag 2013

Emma wächst auf in den Sechzigern. Der Vater wäre gern Pfarrer geworden, nach dem Krieg ist ein Studium nicht möglich. Er ernährt die Familie als Buchhalter und stopft Frau und Kinder mit Religiosität.
Emma ist seltsam, spricht mit Spinnen und Würmern. Als die Gefahr besteht, ins Heim abgeschoben zu werden, bemüht sie sich um Normalität. Paul, ihr geliebter, sensibler Bruder, wird immer wieder von ihr getrennt, um einen „echten“ Jungen aus ihm zu formen.
Als Paul das Elternhaus verlässt, schickt er aus der fernen Stadt Flugblätter der PARTEI. Mit einem eisernen Besen sollen alle Ausbeuter und Unterdrücker von der Erde gefegt werden. Emma tritt in seine Fußstapfen. Im Folgenden wird plastisch das Leben in einer K-Gruppe der siebziger Jahre geschildert.
Sie fühlt sich wohl in der verschworenen Gemeinschaft, verteilt Flugblätter, malt Parolen, prügelt sich mit Polizisten, arbeitet am Fließband. Die Kritik und Selbstkritiksitzungen nehmen überhand. Emma ist ein Lieblingsopfer. Wieder kann sie sich nicht anpassen.
Aufgrund diverser Anzeigen und einer tätlichen Auseinandersetzung mit der Polizei landet sie für Monate im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung hat Emma genug von der Revolution, will ein eigenes, kleines, anonymes Leben führen. Paul bleibt in der PARTEI und entwickelt nach Auflösung derselben paranoide Schübe.
Als der Vater stirbt sind Mutter, Paul und Emma am Sterbebett vereint und begleiten ihn auf seinem letzten Weg.
 

Cornelia Koepsell, lebt und arbeitet in Augsburg.

Studium der Germanistik, Geschichte, Betriebswirtschaft.

Berufliche Tätigkeit in Buchhaltung und Controlling. Zahlreiche Veröffentlichungen und Preise (u.a. 3. Preis des Schwäbischen Literaturpreises 2011)