Sehen und hören lernen
(für Sylvia Plath)

Als uns noch Landschaften bewohnten
Rochen wir verbrannte Erde und vertrocknete 
Flüsse auf Meilen Entfernung

Als zu viele Bisonherden
Nashörner, Kraniche, Echsen
Seidenspinner und Löwen 
Geschlachtet, verkohlt und aufgespießt 
Worden waren für die Lust
Am Triumph über das Unmenschliche
                                  
Als wir für die Freude der Unterwerfung
Aeine Begriffe finden konnten
Formten wir die Solo-Ich-Maschine
Dieses seltsam narzisstische Uhrwerk
Das die Geschichte noch oftmals 
                                    antreiben würde
                          
Als wir endlich zu sehen gelernt hatten
Dass die Ausgelöschten uns durchstreiften 
Als wären wir Gärten der Lust
    Und nicht nur wir selbst
       Als wären wir Albträume bei denen
       die sich nicht abfinden konnten
       mit dem Verschwinden der Toten
       die sie noch hören konnten
       in den Anstalten und Sanatorien
                       in den verblichenen Riffen
                        unseres Mitgefühls