Franka Feldhaus - Schmerzlich

Franka Feldhaus, 16 Jahre, Visbek
Schmerzlich

Mit mir über meine persönliche Zukunft zu reden, ist wie ein endloses Gespräch mit verschiedensten Personen. Die einen getragen von bitterer Hoffnungslosigkeit, und die anderen beherrscht von der Idee eines kreativen, erfüllenden Lebens.
Die Gedanken pendeln zwischen dem Plan überzogener Selbstbestimmung, unaufhörlicher Ästhetik und Kunst, und dem simplen Ausweg des Selbstmords.
Alles fühlt sich an, als hätte es eine Berechtigung. Als wäre ich eine höchst begabte, niemals scheiternde Architektin, die alle diese Träume miteinander verknüpfen kann. Auch wenn ich weiß, dass sich hinter dieser Vorstellung nur das Gesicht der Unmöglichkeit verbirgt.
Die Tränen, die ich jetzt weine, werden Momente später durch fröhliches Lachen und dann wieder durch dunkle Ver-zweiflung ersetzt werden. Denn meine Zukunft fühlt sich an wie ein wandelndes Fragezeichen, das nur für wenige Se-kunden die Gestalt eines festen Plans annehmen kann.
Und diese Tatsache schmerzt. Sie schmerzt so sehr, dass ich am liebsten einfach die Augen zumache und mich lieber blindlings in die Zukunft werfe, als diesen Schmerz der Planlosigkeit noch eine weitere Sekunde erleiden zu müs-sen.