Gerhard Roos - Erben verpflichtet (Erzählung über das Schicksal zweier junger polnischer Zwangsarbeiter, die 1942 wegen verbotener Liebesverhältnisse durch Erhängen hingerichtet wurden) - in der Korrekturarbeit
Gerhard Roos
Erben verpflichtet
Geest-Verlag 2021
978-3-86685-835-0
ca.120 S., 11 Euro
Claas Hinrichs erbt nicht nur das Anwesen seiner Großmutter sondern auch ein rätselhaftes Dokument in fremder Sprache. Es findet sich ein Weg zur Über-setzung, die Claas als Auftrag versteht, die Lebensgeschichten zweier polnischer Zwangsarbeiter und die zweier junger Pflichtjahrmädchen der Nazizeit aufzuarbeiten und womöglich Verwandte aufzusuchen. Das verschafft ihm und den Lesern erschreckende Einblicke in die Zeit der ersten Jahre des Zweiten Welt-krieges.
Sein persönliches Schicksal und das einiger seiner Zeitgenossen zeigt sich überraschend intensiv mit diesen vier Menschen verknüpft. Auch gegenwärtige Ereignisse werden von diesen eindrücklichen Lebensge-schichten stark geprägt.
Gerhard Roos, Jahrgang 1943, ist Pfarrer im Ruhestand und lebt seit zwanzig Jahren in einem Dorf in der Wesermarsch. Dort gibt es eine Gedenktafel für zwei von Bürgern denunzierte und von den Nazis wegen „Rassenschande“ hingerichteten polnischen jungen Männern. Anlass dieser Erzählung mit fiktiven Personen ist der Wunsch des Autors, diesen wenig bekannten, aber auch allen polnischen Zwangsarbeitern sowie den jungen dienstverpflichteten Menschen einer rassistischen Epoche ein ehrendes Gedenken zu erhalten - auch als Mahnung vor erstarkendem Nationalismus.