Hellmuth Opitz schreibt zu Franziska Röchters Lyrikband "am puls"

 

 

"... Auch hier sagt ein Blick mehr als jedes gewechselte Wort. Doch die Bilder, mit denen dieser Blick metaphorisch überhöht wird, bestehen wiederum aus Worten und Klangfiguren, an denen jeder Phonetiker seine Freude hätte. Allein die Umkeh-rung der Buchstabenfolge „ill – lli“ in den beiden Worten „pupille satelliten“ zeigt, wie gut Franziska Röchter ihre sprachlichen Mittel beherrscht – von der sinnlichen Schönheit des Bildes, dass die Pu-pille Satelliten versendet, einmal ganz abgesehen. Wenn man die Gedichte des Bandes liest, so überrascht die Vielfalt der Themen und Tonlagen. Franziska Röchter mag es bunt und grenzüberschreitend. Ein theoretischer Überbau, eine ein-deutig fokussierte Poetik lässt sich da nur schwerlich herauslesen. Für experimentelle Lyrik sind diese Gedichte zu wirklichkeitsverbunden, fürs Hermetische zu offen und aufgeschlossen und für launige Realpoesie wiederum zu melancholisch.
Wenn man sich diese Poesie einmal intensiv anschaut, merkt man: Diese Gedichte sind geschrieben worden, um vorgelesen zu werden. Denn vom Vorlesen kommt Franziska Röchter als erfahrene und erfolgreiche Slam-Poetin auch her. Erst beim Selberlesen merkt man, wie sorgfältig die Gedichte auch formal gearbeitet sind. Nehmen wir einmal den Zyklus „Farnwald“, den souveränen Umgang mit Reim, Versmaß und Enjabement in Versen wie:

ein bild von dir blitzt aus den schwaden
des weißen nebels auf/ erkennst
du mich/ sind wir in einer zeit
in einem haus/ in einem raum
nennst du noch meinen namen/ schreit
der uhu laut/ ein spinnwebfaden …"

Ausschnitt aus dem Vorwort von Hellmuth Opitz
 

 

 

Franziska Röchter

am puls

Lyrik

Geest-Verlag 2015

ISBN 978-3-86685-520-5

10,80 Euro

 

Ihr Schreiben „… erinnert mitunter … an große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors.
… sie steht schreiberisch auf festem Boden, so wie sie durch den Spaß dem Ernst zublinzelt.“
Rolf Birkholz  (Aus: Am Erker Nr. 59, Sommer 2010)

„franziska röchter / celebriert sprach musik / klänge rhythmen bilder“
Günther Specht, Güterslohtagebuch auf spechtart.de

„Sie spielt mit dem Leser, Hörer, vermittelt auf den ersten Blick Unverfängliches. Doch welch ein Irrtum, aus Leichtigkeit entwickelt sich rhythmisierte Mahnung, die im Leser haften bleibt. ihn
zum Nachdenken zwinkt.“
 

 

 

 

 

 

 

 

Alfred Büngen im Nachwort dieses Bandes

Franziska Röchter
...
seh wie im dämmerschein irrlichter glimmen
welten samt ihrer tore sich dehnen
neue planeten um monde sich drehn

still ist es dennoch vernehme ich stimmen
tanzen während die beine sich lehnen
muss ich wenn augen ins innere sehn