Hoffnungsgeschichten: Caroline Kolanko - Ein Verlorener Kampf
Ein verlorener Kampf?
Vor langer Zeit las ich ein Buch, das von einem krebskranken Mädchen handelte. ‚Ein herrschaftli-ches Leiden‘ ist der Name des Buches. Es war trotz der traurigen Passagen ein sehr fröhliches und aufgewecktes Buch. Das erkrankte Mädchen in dem Buch hieß Anna. Sie hatte Lungenkrebs im Endstadium. Wenn ich an das Buch zurückdenke, erinnere ich mich an ein sehr tapferes Mädchen. Sie versuchte nicht, gegen ihre Krankheit anzukämpfen, sie akzeptierte sie. Anna faszinierte mich besonders. Ich spürte diese Nähe zu ihr, obwohl ich sie nicht kannte und sie nur eine fiktive Person in einem Buch war. Ich fragte mich jedes Mal, wie sie es schaffte, so positiv denken zu können. Die Frage kann ich bis heute nicht beantworten. Ich glaube aber, dass ihr Schicksal sie zu einer ganz besonderen Person gemacht hat.
Ihre Eltern konnten sich nicht lange an ihrem Kind erfreuen. Anna starb bereits im Alter von 18 Jahren. Anna selber aber meinte am Ende ihrer Zeit, dass sie ein erfülltes Leben hatte. Sie hatte Eltern, die sie liebten, Freunde, die sie unterstützten, und das Wichtigste, was sie hatte, war ihre Hoffnung. Sie sagte in dem Buch immer, dass Hoffnung nicht die Überzeugung ist, dass etwas gut ausgeht, sondern dass es sich lohnt, für etwas zu kämpfen. Ihre Gewissheit, dass ihr Leben trotz ihrer Krankheit einen Sinn hat, ließ sie ihre schweren Hürden meistern. Sie hatte immer die Zuversicht, dass es immer noch ein Leben nach dem Tod gibt.
Ich denke, dass ich die Frage doch beantworten kann, wieso Anna immer so positiv denken konnte. Sie hat immer dieses Licht sehen können am Ende des Tunnels. Sie hatte immer ihre Lösungen für etliche Probleme. Sie hat immer für ihre Träume gekämpft und nie aufgegeben. Sie sah in allem einen Sinn. Man könnte nun aber meinen, dass sie einen wichtigen Kampf verloren hat. Doch genau genommen ist es nicht die Wahrheit. Ihr Ziel war es, niemals die Hoffnung aufzugeben und die Hoffnung bis zum Schluss nicht zu verlieren. Dies hat sie gewiss geschafft und bewiesen, denn einen Menschen kann alles umbringen, doch die wahren Überzeugungen bleiben ewig.
(17 Jahre)