Jenny Schon - Sehnsucht

Sehnsucht

 

 

als ich sehnsucht nach

sonne hatte malte ich dieses

gelb als ich sehnsucht

hatte nach leben

nach dir malte ich

in den weichen tönen

der rapsfelder

 

als ich liebte

küsste ich

die sonnenblume

umarmte sie und

mied die hummel

die sich an ihr labte

 

mit dem sonnenring in

den armen tanzte ich zum

mais majestisch stand

er wie ein inkakönig

ihn zu streicheln

unterließ ich aus

ehrfurcht vor der

anderen kultur

 

jetzt flitzte ich mit

trübsinn an den feldern vorbei

genieße nicht äußeres

weil ich weiß im innern

sind sie falsch

gemacht von menschen

menschen zu täuschen

es gäbe eine energiewende

wenn sie mutterserdefrüchte

verbrennten –

 


es ist die wende

ja

die wende zum wahnsinn

der vernichtung von

ressourcen menschen

satt zu machen

menschen zu erfreuen

ja es erfreut

die konzerne

zur gewinnmaximierung

 

…noch echtes Rapsfeld Märkische Schweiz 2001