Gerne veröffentlichen wir auch kontroverse Stellungnahmen zu Gedichten, Prosa etc. In diesem Fall die Meinung von Shoshana Rosenblum zu Gerd Rombachs Gedicht 'O Israel' vom gestrigen Tag

das Gedicht "O Israel", das heute auf ihrer Website erschien, hat mich entsetzt in seiner Einseitigkeit und Lieblosigkeit. Es gibt offensichtlich in diesem Land Tendenzen, aus einer einseitigen Information heraus Israel in einem Licht zu sehen, das nicht zutreffend und angemessen ist. Es besteht so etwas wie ein kollektiver Wahn, der um sich greift und der sich anmaßt, über Israel zu urteilen, ohne dass man das Land, seine Lebensbedingungen und das Lebensgefühl dort kennt. Es ist schon ein starkes Stück, Israel als Schänder und Verfolger zu bezeichnen, unbelehrbar und unversöhnlich. Ein Volk, das wie ein Scheit aus dem Feuer gerissen wurde und tagtäglich von Terroristen bedroht um seine Existenz bangen muss, hat nicht nur ein Recht auf seine Selbstverteidigung, es hat auch ein Recht darauf verstanden zu werden in den Fehlern, die es macht, aus einer seelischen Verfassung heraus, die ein schweres Trauma in sich birgt, das seine Auswirkungen zeigt, und einem Volk der "Täter" würde es gut anstehen, mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis an den Tag zu legen und sich im übrigen nicht nur einseitig zu informieren, sondern auch jene Internetseiten anzuklicken, die objektiver in ihrer Berichterstattung sind.

Shoshana Rosenblum