Kreiszeitung Wesermarsch berichtet über die Premiere der Pestalozzischule: Von atemberaubender Offenheit'
„Von atemberaubender Offenheit“
Brake. „Zwischen Kuschelbär und Liebesglück“, heißt das erste Buch, das von Kindern und Jugendlichen der Pestalozzischule Brake geschrieben wurde. Es entstand im Rahmen der 4. Berner Bücherwochen, ist erschienen im Geest-Verlag und kann für 11 Euro erworben werden. Öffentlich vorgestellt wurde es am Freitag im Kreishaus. Von Von Kerstin Seeland
Schulleiter Norbert Harms ist sichtlich stolz: „Bisher hatte ich nur die Rohfassung in der Hand und jetzt erstmals das fertige Buch“. Im Saal begrüßt er Reinhard Rakow, Initiator der Berner Bücherwochen, den Verlagsleiter des Geest-Verlages, Alfred Büngen, und den stellvertretenden Landrat Dieter Kohlmann. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Chor der Pestalozzischule.
„An diesem Buch hat die ganze Schule mitgeschrieben“, berichtet Norbert Harms, „mit 140 Schülerinnen und Schüler aller Klassen sind die Texte in nur drei Tagen entstanden.“ Das Werk berichtet von den Gedanken, Gefühlen, Sehnsüchten und Wünschen der Schüler.
Am dritten Tag erhielten sie Besuch von Prominenten aus der Region, die den Kindern und Jugendlichen über ihre Erfahrungen erzählten. Und dabei erfuhren die Pennäler, dass sich diese von ihren eigenen gar nicht so sehr unterschieden haben. Für die jungen Schriftsteller war dies der Grund-stein für ihre Geschichten.
Einen besonderen Dank richtete der Schulleiter an die 55 Schüler des Gymnasiums Brake und deren Lehrkräfte, die sich auf Anfrage sofort als Schreibpaten für die Schüler der Pestalozzischule zur Verfügung gestellt hatten. „Nach diesen gemeinsamen Tagen haben meine Kollegen auch eine andere Sichtweise von Inklusion erhalten“, sagt Norbert Harms und fügt hinzu: „Jedes Kind ist für die Gemeinschaft wertvoll und leistet seinen Beitrag. Das macht das Leben bunt. In den verschiedenen Schulformen ist der Spaß in und an der Schule unterschiedlich. Aber über allem steht der Wunsch, angenommen zu sein.“ Das Buch biete einen Einblick in das Denken und die Welt ganz normaler Kinder. „Es ist mit einer Offenheit geschrieben, die atemberaubend ist.“
Landrat Dieter Kohlmann bezeichnete das Projekt als etwas Besonderes. „Es ist toll, dass alle Schüler mit eingebunden wurden.“
Auch Reinhard Rakow dankte allen, ie an dem Projekt beteiligt waren. Zudem auch den Sponsoren, ohne deren Zutun dieses Buch nicht hätte aufgelegt werden können. „Ihr habt es allen gezeigt. Was ihr hier zustande gebracht habt, ist aller Ehren Wert.“
„Nach dem offiziellen Teil standen die Schüler im Mittelpunkt. Einige von ihnen bewiesen viel Mut und trugen Texte von sich dem Publikum vor. Einer der Jüngsten war Lasse aus der Klasse 1 b, der vorlas, welche beruflichen Wünsche er habe. „Ich würde gerne Bauer sein, weil mein Opa auch ein Bauer ist und ich gerne bei meinem Opa bin.“
Maren aus der Klasse 9 a bekundete in ihrem Text, dass sie nicht auf andere, sondern nur auf sich höre. Der Text von Antonia aus Klasse 6 ziert die Rückseite des Buches. „Ich möchte so gern sein, wie ich bin und nicht, wie die anderen. Ich möchte kein Popstar sein, und Promi möchte ich auch nicht sein. Ich bin einfach nur ich.“