Malin Kleinelanghorst - Der Druck der Wellen (Literatur in schwierigen Zeiten)
Malin Kleinelanghorst
Der Druck der Wellen
Wellen funktionieren ganz einfach. Sie bauen sich langsam auf und werden je nach Verhältnis größer oder kleiner. Jeder kennt dieses Prinzip, und wenn man sie sieht, kann man sich auf die Kraft der Welle vorbereiten.
Kehrt man ihr jedoch den Rücken oder verschließt die Augen, kann die Situation anders geschehen als erhofft. Bevor man sich einer Welle stellt, muss man sich fragen: „Wie standhaft bin ich? Halte ich die Kraft aus? Oder zerbreche ich an dem Druck?“
Dieses Schema begegnet einem im Leben öfter, als so manche denken. Man findet es im Alltag, in der Schule, bei einem Hobby, überall da, wo man mit Druck konfrontiert wird. Aber wieso gleichen sich diese unterschiedlichen Themen so enorm?
Genauso wie Wellen hat auch der Druck unterschiedliche Typen, einige Umstände kann man leichter, einige schwerer bewältigen. Doch wie entstehen unsere Wellen, wer ist der Auslöser?
Wir selber sind es, wir möchten uns gefallen, aber unser Vorbild ist die Idealvorstellung der Gesellschaft. Doch können wir uns der Gesellschaft stellen oder zerbrechen wir an diesem Druck? Ich muss mich selber fragen, ist es mir egal, ob ich vielleicht zu dicke Oberschenkel habe oder ob ich lieber in Jogginghosen rumlaufe als mit Jeans?
Finde ich es okay, mal eine Vier zu schreiben, anstatt ein 2,0-Zeugnis zu haben? Ist es mir egal, vielleicht als komisch oder anders bezeichnet zu werden?
Die Antwort ist ja, ich bin mehr als zufrieden mit meinem Leben und lasse mich nicht von der Gesellschaft unterdrücken.
Ich breche also meine eigene Welle.