NOZ berichtet über Thümler-Buch zu den Islamverträgen
Fraktionschef gibt Buch heraus „Der Thümler“ als Standardwerk für Islamverträge?
Mit einem neuen Buch greift CDU-Landtagsfraktionschef Björn Thümler die Debatte um die umstrittenen Islamverträge neu auf. Am Dienstag stellte die Fraktion in Hannover in feierlichem Rahmen den 474 Seiten starken Sammelband mit dem Titel „Wofür braucht Niedersachsen einen Vertrag mit muslimischen Verbänden“ vor. Dabei sprachen einige Laudatoren schon nur halb scherzhaft vom „Großen Thümler“, der in dem Thema zum Standardwerk werden könne.
Im „Thümler“ diskutieren hochrangige Gastautoren die Frage, ob das Land und die Interessensvertreter der 2009 noch auf eine Viertelmillion geschätzten Muslime in Niedersachsen einen Staatsvertrag miteinander abschließen sollen. Die jahrelangen Verhandlungen dazu waren zuletzt auf Eis gelegt worden, nachdem die CDU-Fraktion unter Thümler im August wegen grundsätzlicher Bedenken gegen die Islamverbände Schura und Ditib die Zustimmung verweigerte . SPD, Grüne und auch die FDP wollen weiterverhandeln.
Zu den Gastautoren gehören unter anderem der evangelische Landesbischof Ralf Meister, der Staatsrechtler Stefan Muckel, der Staatskirchenrechtler Ansgar Hense sowie der Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Felix Bernard. Die inhaltliche Klammer schrieb der Herausgeber. Darin stellt der CDU-Politiker noch einmal klar, dass er einen Vertrag zwar grundsätzlich für „sinnvoll und erstrebenswert“ hält. Gleichwohl sei angesichts der Lage in der Türkei derzeit nicht der „passende Zeitpunkt“, um mit türkeinahen Verbänden wie Ditib und Schura zum Abschluss zu kommen.