Brake Alle Beteiligten der Pestalozzi-Schule sind auf das Buchprojekt „Trotz alledem – Zwischen Kuschelbär und Liebesglück“, das im Zuge der 4. Berner Bücherwochen entstanden ist, mächtig stolz. Das zeigte sich bei der offiziellen Vorstellung im großen Saal des Kreishauses am Freitagabend.
„Ich möchte gerne so sein wie ich bin und nicht wie die anderen. Weil, ich möchte kein Popstar sein, und Promi möchte ich nicht sein. Ich bin ich.“ Diese Zeilen von Antonia (6. Klasse) stehen dafür, was das Buch ausmacht. „Es sind ganz persönliche Erfahrungen und Einblicke in die Welt der Schülerinnen und Schüler“, sagte Schulleiter Norbert Harms. Ganz offen und begeistert seien die Kinder und Jugendlichen an das Projekt herangegangen und auch die wenigen Zweifler im Kollegium hätten ihre Bedenken schnell aufgegeben: „Die ganze Schule kann stolz sein auf das Ergebnis.“ Der große Einsatz aller Beteiligten habe es ermöglicht, dass sich die 140 Schüler wirklich wichtig fühlen und auch einmal Gehör finden würden.
Reinhard Rakow, Initiator der Berner Bücherwochen, und Alfred Büngen vom Geest-Verlag, der das Buch herausgebracht hat, freuten sich ebenfalls über das Projekt. „Das Buch zeigt, dass die Schüler der Pestalozzi-Schule etwas zu sagen haben“, sagte Büngen.
Die Reden der Erwachsenen bildeten deshalb auch nicht den Schwerpunkt der Veranstaltung. Im Mittelpunkt standen vielmehr die Schüler. Einige lasen ihre Werke vor. Unter ihnen war zum Beispiel Lasse (1. Klasse), der gerne Bauer wäre, genau wie sein Opa,. Aber auch Sören, Christina, Maren, Fokke, Justin, Insa, Lara, Esma, Antonia, Annika und Katharina gaben einen kurzen Einblick in ihre Welten. Von Berufswünschen, Zukunftsaussichten und erstem Liebesglück bis hin zu klaren Statements über sich selbst und Freunde war alles vertreten. „Lesen Sie die Liebesbekundungen in Richtung der Eltern“, betonte Büngen mehrmals, „sie werden gerührt sein.“
Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler der Förderschule nicht nur von Lehrern und Eltern. Auch Prominente, wie sie an der Schule genannt wurden, kamen, um sich mit den Kindern und Jugendlichen auszutauschen. Unter ihnen war Godo Röben, Marketingleiter der Firma Rügenwalder Mühle, der im über 300 Seiten umfassenden Buch zitiert wird: „Wie eventuell andere Menschen auch, hatte ich meine Vorurteile.“
Der Abbau von Vorurteilen, da ist sich Reinhard Rakow sicher, sei ein weiterer Verdienst des Buches. Dabei zeigte sich nicht nur im Austausch mit den „Prominenten“, sondern auch im Gespräch mit den 55 Gymnasiasten, die als Schreibpaten fungierten, dass es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Eingerahmt wurde die Präsentation von Gesangseinlagen des kleinen Chors der Pestalozzi-Schule. Nach dem abschließenden „Tage wie diese“ (Die Toten Hosen), gab Büngen allen Anwesenden noch einen Wunsch mit auf den Weg: „Ich würde mich riesig freuen, wenn andere Schulen die Schüler der Pestalozzi-Schule zum Lesen der Texte einladen würden.“
Das Buch ist ab sofort für 11 Euro€ in den örtlichen Buchhandlungen erhältlich (ISBN 978-3-86685-435-2).