Reinhard Rakow - 21. März

21. März

 

 

Die Luft hört sich nach Frühling an
Durchs offne Fenster dringt ein Schwall
Beschwingter Schritte und Juchhe
Und angewärmtes Lachen

 

Die Autoreifen drängen feist
Ihr Weichprofil dem Asphalt auf
Das schmatzt wie klebrig nackte Haut
Die en passant erregt wird

 

Die Farbe streift ihr Tarnkeid ab
Oben glüht Grün
Unten blitzt´s gelb
Den Rest den kann man ahnen

 

Und Vögel turteln wie verrückt
Und schlagen Krach
Und stehen Kopf
Und purzeln Kapriolen!

 

Die ganze Welt tut außer sich
Sie wispert zwitschert und sprüht Sekt
Ich fuge un und träume mir
Wie nichts mich grade biegt —