Reinhard Rakow - Erkenntnis
Erkenntnis
Sei jeden Tages, den du leben durftest, froh
Und feire ihn, als wäre es dein letzter
Die Chancen, früh zu gehn, war’n gut und viel
Und deine Lebenslust selten zuvor zerfetzter
Der Wind, der die Kulissen schiebt, spielt stetig
Mit Wolkenresten wie mit geblich’nem Sand
Dein Gnadenvorrat ist verbraucht durch Warten
Durch Zagemut und Mangel an Verstand
Ich sag es mir und rede es vergeblich
Mir vor dem Spiegel ein seit Jahren, Tag für Tag.
Drum wenn ich nicht mehr bin, braucht keiner weinen:
Er war halt keiner, der sich am Herzen lag.