Reinhard Rakow - Februar

Februar


Draußen hat´s lausige achteinhalb Grad
Und beim Blick aus dem Fenster frierst du
Die Sonne hat lange sich rar gemacht
Der Wind frischt auf und du siehst ihm zu
Wie er Pfützwasser schaumschlägt

Das Wetter zeichnet sich aus durch Tiefdruck
Und du hast zu nichts richtig Lust
Beim Bäcker die Papierfetzen fliegen tief
Der Köter vorm Eingang duckt unbewusst
Sich ganz klein gegen den Wind

Durchs Fenster dringt so etwas wie ein Nichtlicht
Und du drehst träg den Dimmer auf
Die Akte auf dem Schreibtisch bleibt unberührt
Es lässt dich kalt und du nimmst gar in Kauf
Dass die Bilanz ziemlich schief liegt

Du kennst solche Momente noch vom letzten Jahr
Und weißt dass nichts bleibt. Alles fließt.
Dieses kommt jenes geht. Wenig ist gewiss
Nur der Kalender zeigt Februar. Du siehst:
Nicht lang mehr bis Frühling beginnt.