Schreibtipp: Die Zeit

Von großen und kleinen Zeiten

Auch in puncto Rechtschreibung stellt die Zeit uns manchmal vor Probleme. Sie wandelt sich nämlich zuweilen vom Substantiv zur Präposition – und wird dann kleingeschrieben, zum Beispiel in dem Satz: Er blieb zeit seines Lebens ein Träumer. Um ein zusammengesetztes Adverb handelt es sich hingegen bei zeitlebens (= während des ganzen Lebens): Sie haben zeitlebens schwer gearbeitet.

Auch in Verbindung mit vorangestellten Wörtern bildet die Zeit zusammengesetzte Adverbien, beispielsweise beizeiten, vorzeiten, zuzeiten (= bisweilen), all(e)zeit, derzeit, jederzeit, seinerzeit, zurzeit. Diese werden immer klein- und zusammengeschrieben. Aber Achtung! Hier besteht insbesondere in Verbindung mit zur die Gefahr der Verwechslung mit Wortgruppen, in denen die Zeit als großgeschriebenes Substantiv erhalten bleibt. Man schreibt: Wir sind zurzeit (= im Augenblick) nicht telefonisch zu erreichen, aber: Sie lebte zur Zeit Karls des Großen.

Schwierigkeiten mit der Schreibung treten auch auf, wenn es um Arbeitszeitmodelle geht. Vollzeit und Teilzeit werden groß- und getrennt vom Verb geschrieben in Sätzen wie Sie arbeitet Vollzeit oder Er möchte gern Teilzeit arbeiten. Klein und zusammen schreibt man hingegen die Adjektive vollzeitbeschäftigt und teilzeitbeschäftigt: Die Antragstellerin ist vollzeitbeschäftigt. Diese Regelung betrifft auch die teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer.

aus dem Duden-Newsletterarchiv http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachberatung/newsletter/archiv.php?id=209