Schreibtipp. Funktion und Form von Nebensätzen
Funktion und Form von Nebensätzen
aus dem neuen Duden-Newsletter www.duden.de/newsletter.
Der einfache Hauptsatz ist eine feine Sache. Er ist übersichtlich und gut verständlich. Doch sobald wir kompliziertere Sachverhalte ausdrücken möchten, greifen wir zu Nebensätzen. Diese treten uns in zwei Hauptgruppen entgegen. Zum einen können sie als sogenannte Attributsätze Bestandteil von Satzgliedern sein und sind in dieser Funktion als Relativsätze bekannt (der Brief, den ich erhalten habe). Sie dienen wie alle Attribute dazu, Dinge näher zu beschreiben.
Zum anderen können Nebensätze ganze Satzglieder ersetzen, weshalb sie auch als Gliedsätze bezeichnet werden. Diese können entsprechend dem Satzglied, das sie vertreten, als Subjektsatz (Was hier geschieht, bestimme ich!), Objektsatz (Keiner weiß, warum er zu spät gekommen ist) oder Adverbialsatz (Die Katze schnurrt, weil sie sich wohlfühlt) vorkommen.
Was die Form anbelangt, so ist die Endstellung des finiten, also des gebeugten Verbs am häufigsten anzutreffen und somit das sicherste Erkennungsmerkmal eines Nebensatzes. Damit das Verb am Ende stehen kann, muss der Nebensatz mit einem bestimmten Wort eingeleitet werden. Dies kann im Fall der Relativsätze ein Relativpronomen (der Verein, der/welcher) oder ein Relativadverb (das Land, wo die Zitronen blühen) sein.
Gliedsätze können eingeleitet werden durch Pronominaladverbien (Woran das liegt, frage ich mich auch), Fragewörter (Wem das nicht gefällt, der soll es bleiben lassen) und vor allem durch unterordnende Konjunktionen (Das macht Spaß, obwohl es gefährlich ist).
Daneben gibt es aber auch uneingeleitete Nebensätze mit dem finiten Verb an zweiter oder erster Stelle (sogenannte „abhängige Hauptsätze“), z. B.: Sie sagt, sie sei krank. Hätte er geschwiegen, wäre alles anders gekommen.