Schreibtipp: Kommasetzung bei Beinamen

Kommasetzung bei Beinamen

In Sätzen wie Karl der Große wurde 800 n. Chr. römischer Kaiser oder König Alfons der Viertelvorzwölfte regiert über eine Insel mit zwei Bergen und Eisenbahnverkehr werden „der Große” bzw. „der Viertelvorzwölfte” als Beinamen nicht in Kommas eingeschlossen. In den Fügungen Gott[,] der Herr und Gott[,] der Allmächtige können „der Herr” und „der Allmächtige” dagegen sowohl als Apposition wie auch als Beiname aufgefasst werden. Daher kann man diese Beifügungen entweder in Kommas einschließen oder aber ohne Komma belassen: Gott[,] der Herr[,] hat’s gegeben.

Besteht aber solch ein Beiname aus einem Substantiv mit einer näheren Bestimmung, dann wird diese Fügung in der Regel in Kommas eingeschlossen: Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, schlug die Schweden bei Fehrbellin. Gott, der Herr über Leben und Tod, hat’s gegeben.
Hat eine Person zwei Beinamen, dann wird meist der zweite Beiname in Kommas eingeschlossen: Der französische König Ludwig IX., der Heilige, starb auf einem Kreuzzug. Ludwig der Zweite, der Märchenkönig, ließ Schloss Neuschwanstein erbauen.

Der Schreibtipp aus dem Duden-Newsletter vom 2.10.2009

Nachzulesen unter http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachberatung/newsletter/archiv.php?id=232

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