Sigune Schnabel - Gedränge

Gedränge

Dein Gesang verstummt hinter
verzweigten Menschenströmen.
An ihrem Ufer bin ich fremder Gast,
trinke ich kalt gewordene Erinnerung.

Du wartest auf ein Schiff,
das übersetzt; ich wate
durch den Großstadtsumpf
und jage Stunden.
Gefiedert ist ihr Bauch und weiß,
dass sie zu schade sind
für meine Hände.
Noch einmal wende ich
mich um und winde mich.
Ich binde Reben um mein Wort;
ich gehe fort aus dem
verwickelten Gelände.

Mit einem Knacken bricht am Abend
abgenutzte Zeit.