Texte im Abschied - ein fiktives Gespräch



Anita Bohlke und Luisa Krieger

 

Mein Schirm tötet Regentropfen, die sich mit meiner Angst mischen.

Mit ist ganz mulmig.

Meine Lippen sind trocken wie Papas Rotwein.

Soll ich schweigen oder … reden!

Ich blinzle überlegend.

Die Sonne scheint – herrlich frische Luft.

Steif wie eine Barbie wackeln meine Beine den Gehweg hinunter.

Wie siehst du deine Zukunft?

Ich antworte nicht, blicke mit schweigenden Augen stur geradeaus.

Wir gehen schweigend noch eine Weile, bis wir uns ins kühle Gras legen.

Die Grashalme greifen nach mir, ich habe Angst, von ihnen gefressen zu werden, du neben mir.

Bitte, sag etwas, ich kann dien Schweigen nicht ertragen!

„Ich muss gehen“, schleicht sich der Satz aus meinem Mund, und ich springe aus den Armen der Grashalme auf meine Füße.

Heißt das jetzt ‚Auf Wiedersehen‘ für immer?

Ich antworte nicht, drehe mich um und kneife meine Augen zusammen, als könnte das explodierende Schwarz die unausgesprochene Antwort vertreiben, die wir beide kennen.

Vielleicht ist es am besten, wenn wir uns hetzt trennen, Ich wünsche dir alles Gute. Tschüss. Ich gehe zurück und lasse ihn allein.