Transliteration und Transkription

Die beiden Begriffe drücken  leicht unterschiedliche Sachverhalte aus. Unter Transkription versteht man die Übertragung z. B. kyrillisch oder arabisch geschriebener Wörter in eine andere Sprache mit einem anderen Schriftsystem.

Da die Transkription an Einzelsprachen gebunden ist, kommt es zu unterschiedlichen Schreibweisen. So erscheint ein bekannter russischer Komponist im Deutschen als Tschaikowski (er selbst schrieb sich in lateinischen Buchstaben übrigens Tschaikowsky), im Englischen hingegen als Tchaikovsky. Die Transkription orientiert sich also an der empfangenden Sprache und kommt den Sprechern entgegen, sodass diese fremden Namen oder Begriffe möglichst problemlos ausgesprochen werden können.

Die Transliteration ist hingegen ein für wissenschaftliche Zwecke bestimmtes Instrument. Es gibt festgelegte Transliterationstabellen, die jedem Buchstaben des einen Schriftsystems ein Zeichen des anderen Schriftsystems zuordnen. Dies gewährleistet eine Eindeutigkeit, welche die Transkription nicht bieten kann. Transliterierte Texte können ohne Informationsverlust wieder in die Ausgangsschrift übertragen werden. Der Preis dafür ist ein kompliziertes System, das häufig mit diakritischen Zeichen arbeitet, zum Beispiel zusätzlichen Häkchen, Akzenten und Ähnlichem. Unser Komponist würde dann Čajkovskij geschrieben, was zum einen gewöhnungsbedürftig aussieht und zum anderen den meisten Lesern wenig über die Aussprache des ersten Lautes verraten dürfte.

aus dem Duden-Newsletter