Wendelin Mangold schaut seinem siebzigsten Geburtstag entgegen

In dieser Woche geht Wendelin Mangold seinen siebzigsten Geburtstag an.Auch wenn er noch etwas skeptisch auf seinen Geburtstag blickt, gratulieren wir ihm herzlich. Möge er uns noch viele Jahre mit der entwaffnenden Schärfe und seinem Sprachwitz eine wichtige Hilfe bei Sicht der Gegenwart sein.

 

Wendelin Mangold

Zu meinem Siebzigsten

Nun werd ich, Leute, ganze siebzig,
das ist nicht lustig, ist nicht witzig;
ich hatte schon bessere Jahre,
die ich im Gedächtnis bewahre:
aalglatte Haut, blinkende Zähne,
Kopfhaar gleich einer Pferdemähne;
ich möchte, ginge es, gerne zurück,
aber ohne Elend und ohne Krieg.

 

Zu Wendelin Mangold:

geb.1940 im Gebiet Odessa; 1944 nach Deutschland geflüchtet, 1945 in
den Nordural verschleppt, 1956 nach der Entlassung von der
Kommandanturaufsicht Umzug nach Nowosibirsk, dort bis 1962 im Bau
gearbeitet, danach an der Pädagogischen Hochschule Germanistik (Deutsch
als Muttersprache) studiert, anschließend 1967 als Dozent und
Lehrstuhlleiter (Deutsch als Muttersprache) in Koktschetaw
(Nordkasachstan) bis zur Ausreise nach Deutschland tätig.
1991-2007 Sozialarbeiter und Verwalter bei der Seelsorge für
Russlanddeutsche der Deutschen Bischofskonferenz, zurzeit Rentner,
verheiratet, zwei Kinder, Mitglied der LDR und des Kulturrates (zwei
Jahre Vorstandsmitglied). Nebenbei aktiv schriftstellerisch tätig und in
Deutschland ein Lesebuch und 3 eigene Bücher  herausgebracht. Mitglied
des Red.kollegiums des deutschsprachigen Almanachs des Literaturkreises
der Deutschen aus Russland e. V.