Winfried Arenhövel wird morgen für sein literarisches Engagement geehrt

Der Greizer Autor Winfried Arenhövel wird für sein literarisches Engagement geeehrt

Ausszeichnung auf dem 10. Literarischen Sommerfest des Verlags am Donnerstag, dem 29. Mai im Spieker Langförden

Alljährlich ehrt der Geest-Verlag einen Autor für sein besonderes literarisches Engagement. In diesem Jahr ist es der Greizer Autor und Musiker Winfried Arenhövel.
Die Auszeichnung findet am 29. Mai um 18.00 Uhr im Spieker in Vechta-Langförden statt.

Winfried Arenhövel wurde 1949 in Weimar geboren. Dabei hat seine Familie enge Bindungen in die hiesige Region. Sein Vater stammt aus dem Raum Diepholz.
Die Kindheit und Jugend des Autors, der sechs Geschwister hat, ist intensiv mit dem Gut Holzdorf bei Legefeld in der Nähe von Weimar verbunden. Dort lernte er die Geheimnisse des ehemaligen Besitzers des Gutes kennen. Otto Krebs, der eine der größten impressionistischen Sammlungen auf dem Rittergut pflegte, Bilder, die am Ende des Krieges auf geheimnisvolle Weise verschwanden und irgendwann - bis auf wenige Bilder - in der Petersburger Eremitage wieder auftauchten. Die Geheimnisse um diese Kunstsammlung verarbeitete der Autor in mittlerweile drei Kriminalromanen für Kinder und Jugendliche (Verbrechen um Beno) im Geest-Verlag.
Arenhövels Kindheit ist noch in anderer Weise von der Region Weimar geprägt. Sein Vater zog sich mit seiner Familie in ein Haus mitten im Wald zurück, in der die sieben Geschwister zusammen mit den Eltern, inzwischen mit Kindern und Enkelkindern, schon zu DDR-Zeiten die Waldbühne erbauten und dort Märchenspiele aufführten, denn alle Kinder trugen ein intensives schauspielerisches und musikalisches Talent mit sich. Noch heute setzt die Familie diese Tradition fort.
Winfried Arenhövel wuchs im Widerspruch zu den autoritären Strukturen des Staates auf. So verweigerte er die Jugendweihe, konnte so nicht die Polytechnische Oberschule besuchen. Aus christlicher Grundhaltung, die ihn bis heute prägt, besuchte er das Vorpriesterseminar in Weimar, schließlich begann er ein Theologiestudium.
Doch seine musikalische Leidenschaft setzte sich durch. Er studierte Komposition und Geige, wurde schließlich Konzertmeister beim späteren Thüringischen Sinfonieorchester. Auch dieses Studium verlief unter Schikanen des Obrigkeitsstaates. Er verweigete den Dienst mit der Waffe, wurde so Bausoldat, dadurch war kein normales Studium möglich.
Die Wende erlebte er als Mitorganisator in Greiz mit. Endlich waren befreiende Kontakte zu anderen Autoren möglich. Begegnungen und Freundschaften entstanden: Jürgen Fuchs, Hilde Domin, Walter Kempowski, Martin Walser, Gertrud Fussenegger, Günter Ullmann, Reiner Kunze und viele andere. Und er beginnt mit einer regen Veröffentlichungstätigkeit, schreibt über Greiz, über sein Orchester und, und, und. Daneben  arbeitet er seit 1993 am Werkverzeichnis der Greizer Bildhauerin Elly-Viola Nahmacher, setzt die Tradition der Waldbühne fort, arbeitet musikalisch. Und vor allem: Er ist stets als Mensch für alle anderen da, hilft, wo auch immer Hilfe notwendig ist. Nicht zuletzt seine humanes Engagement ließ ihn in der Zwischenzeit viele Ehrungen erleben. So erhielt er den Thüringischen Verdienstorden, wurde mit einer Anerkennungsmedaille der Stadt Greiz geehrt.

Die Laudatio auf Winfried Arenhövel hält am Donnerstagabend Verlagsleiter Alfred Büngen. Der Autor wird anschließend sein Publikum mit einer kleinen Lesung und auch mit Zauberei überzeugen. Denn die Zauberei ist eines seiner weiteren vielen künstlerischen Leidenschaften. Zu der Ehrung sind alle Interessierten eingeladen. Besonders erfreut wäre Winfried Arenhövel auch, wenn noch Menschen kommen würden, die ihm verwandtschaftlich nahestanden oder die seinen Vater oder dessen Geschwister kannten. Dass die literarische Tradition fortgesetzt wird, zeigt das Lesungsprogramm des Sommerfestes am kommenden Tag, da wird seine Enkelin aus Braunschweig lesen.