zitty Berlin macht auf die Veranstaltung Romamädchen mit Jenny Schon und Nicoleta Craita Ten'o aufmerksam
Selbst die Berliner zitty macht auf die nachfolgende Vernstaltung aufmerksam
http://www.zitty.de/romamadchen.html
Lesung in
südost Europa Kultur e. V.
Großbeerenstraße 88
10963 Berlin
Donnerstag, 26.6.14 18.00 Uhr
Romamädchen
Eine Lesung mit Jenny Schon,
der Trägerin des Bremer Autorenstipediums Nicoleta Craita Ten'o und Alfred Büngen
Auf ganz unterschiedliche Weise erzählen zwei Autorinnen über
Außenseiterinnen unserer Gesellschaft: Frauen des Roma-Volkes und ihrem
Ausgesetztsein von Gewalt.
Jenny Schon, die ältere Autorin, begegnet der Ausgrenzung
der Roma in Tschechien, wo sie selbst einer Minderheit angehörte: der
Sudetendeutschen, die 1945/46 zwangsausgesiedelt wurden. Auf der Suche
nach den Spuren ihrer Vorfahren und damit auch den eigenen begegnet sie
immer wieder dem Satz von Tschechen: Ach, hätten wir doch bloß nicht
euch Deutsche ausgesiedelt, dann hätten wir jetzt nicht die Zigeuner am
Hals! Die haben nur Sex im Sinn und machen auf unsere Kosten Kinder.
Eins dieser Roma-Mädchen verirrt sich in ihrem Haus.
Jenny Schon liest aus ihrem Roman „Der Graben“, verlag am park/edition
ost, Berlin.
Die aus Rumänien stammende junge Autorin Nicoleta Craita Ten’o erzählt
in starken Bildern von einer jungen Roma und ihrem Vater, die sich nach
Deutschland aufmachen, um hier Musik zu spielen. Sie haben nicht viel
Zeit, drei Monate gilt ihr Visum.
Sie sind uns schon begegnet, wenn sie in den Fußgängerzonen spielen und
singen und von Lokal zu Lokal wandern. Aber haben wir je darüber
nachgedacht, was sie denken, was sie von uns denken? Die Autorin lässt
uns teilhaben an ihren Problemen und Gefühlen. Besonders die Frauen sind
der gesellschaftlichen und innerfamiliären Gewalt ausgesetzt.
Nicoleta Craita Ten’o, die vor ca. 10 Jahren mit ihren Eltern nach
Deutschland kam, hatte als 13jährige das Sprechen eingestellt und ging
auch nicht mehr zur Schule, obwohl sie Klassenbeste war. Man nennt sie
fortan Autistin. Dennoch veröffentlichte sie in Rumänien, denn ihr
größter Wunsch ist es, Schriftstellerin zu werden und davon zu leben.
Bei uns lernt sie deutsch vom Fernsehen und aus Grammatikbüchern, sie
beherrscht außerdem Spanisch, Italienisch, Englisch und Französisch.
Für ihren neuesten Roman „Man bezahlte den Kuckuckseiern den Rückflug“
erhielt sie den Bremer Literaturpreis und ein Stipendium.
Ihr Verleger Alfred Büngen vom Geest Verlag, Vechta, liest im Beisein
der Autorin, die auch den Berner Literaturpreis und zahlreiche andere
Literaturpreise erhielt.