Zur Lyrik von Jenny Schon - Erika Pledt schreibt
Erika Pledt, Kladow
in: Treffpunkte Frühjahr 2019
Das Jahr 2018 klang mit bemerkenswerten Literaturabenden aus, wobei das literarische Wort ein bedeutsames Element war.
Jenny Schon und Hanno Hartwig lasen Gedichte aus ihren eigenen Werken vor.
Jenny Schon hatte schon mehrmals im Kladower Forum aus ihren Werken gelesen.
Hanno Hartwig war das erste Mal zu einer Literaturveranstaltung mit seinen Gedichten gekommen. Er ist Spandauer und hat durch seine berufliche Tätigkeit als amtlicher Baumgutachter einen besonderen Bezug zu Kladow. In seinen Gedichten spürt man seine Liebe zu dieser Region, wenn er die Stimmung an der Havel und den Anblick der kreuzenden Segelschiffe auf dem Wannsee beschreibt. Gefühlvolles
kommt in seinem Gedichtband " Helle Fenster " über Liebe, zwischenmenschliche Beziehungen und die Natur mit einer wunderbaren klaren Sprache zum Ausdruck.
Jenny Schon
hatte immer schon ein Gespür für politische und gesellschaftliche Veränderungen, worüber sie in etlichen Erzählungen geschrieben hat. Auch die Rebellion von Jugendlichen war ein Thema für sie, das sie in dem Buch "Halbstark" abhandelte. Persönliches aus ihrer Heimatstadt
Köln und den damit verbundenen wirtschaftlichen Problemen des Ruhrgebietes sind für sie wichtig, darüber zu schreiben und die Zeit der Entwicklung in der jungen Bundesrepublik festzuhalten. Nun
brachte Jenny Schon als neuestes Buch ihren Gedichtband " Lautes Schweigen " mit. Was an den Gedichten, die die Probleme unserer Zeit, wie Politik, Umwelt, Menschlichkeit umfassen, fasziniert,
ist ihre Sprache, ihre Wortwahl. Die Sprache als menschliches Ausdruckmittel hat sie schon immer beschäftigt und ist auch heute noch ihr Anliegen, diese nicht zu vernachlässigen. Es geht ihr nicht nur
um die deutsche Sprache, sondern um die Sprache schlechthin für die Verständigung unter den Völkern. So beschäftigt sie sich mit Wortzusammensetzungen und deren Herkunft.
Jenny Schon ist ein so interessanter und sprachlich sehr geprägter Mensch, dass es ein eindrucksvolles Erlebnis ist, ihr zuzuhören.
So können wir nur hoffen, dass sie und auch Hanno Hartwig im neuen Jahr wieder einen poetischen Abend mit gefühlvoller Lyrik im Haus des Kladower Forum e.V. anbieten.