24. Mai 2018 - aktuelle Autorin - Irene Ullrich-Leimbach

Von wegen graue Maus
Irene Ullrich-Leimbach
In mir werden Töne zu Melodien. Meine Daumen sind grün. In meinem Inneren blühen
rote Mohnfelder, der herbe Duft von Narzissen ward mir in die Wiege gelegt. Viele Gottesgaben kommen erst
jetzt zur Reife, da ich von außen zu welken beginne. Solange ich lebe, möchte ich Klangschale und Auffangbecken
für Menschen sein. Wenn meine Kräfte versiegen, werde ich mich zurückziehen von der Welt, wie eine Blumenzwiebel,
um vielleicht im nächsten Frühjahr auszutreiben.

 

Cornelia Eichner liest aus: 'Solange die Katze noch wartet, ist die Maus noch nicht tot' beim Literaturfest Meissen

veranstaltungsdatum: 

9 Juni, 2018 - 15:00

9.6.18, 15 Uhr: Autorin Cornelia Eichner liest »Solange die Katze noch wartet, ist die Maus noch nicht tot«. Der gleichnamige Erzählband wird 2018 im Geest-Verlag erscheinen. auf der Bühne Bühne Heinrichsplatz
 
9.6.18, 17 Uhr: Die SG Westhang (Schreibwerkstatt Gorbitz) mit Martina Schuppe, Cornelia Eichner, Birgit Korthals-Bäumle, Christian Krüger und Heinz Freiberg lesen »Neue Geschichten von Gretchen Keuner — Gretchen Keuner und die Elblandschtories«/Belletristik /Potpourri aus modernen Erzählungen auf der Bühne Heinrichsplatz

 

Lesungen: 

Henrik Joost - Kräuterkunde (Jugendliche melden sich zu Wort)

Kräuterkunde
Henrik Joost

In einem Saal bei Lorbeer, in einer kleinen Ortschaft im Herzogtum Koriander, trafen sich in einer Basilika ein Herr Bär, ein Herr Lauch und ein Major an.
Der Major eröffnete das Gespräch, indem er fragte, wie sich die Herren befänden. Beide befanden sich wohl, also wechselte das Thema zur Kirchenausstat-tung.
„Welch ein lieb Sockel“, rief Herr Bär aus, als er sich dem Altar näherte.
„‘s hat allerdings n Kerble“, meinte der äußerst bay-rische Herr Lauch abwertend.

benedikt caselmann - ich denke (Gedicht des Tages)

ich danke den stunden in denen ich
schlaflos liege in den nächten in denen alles
still ist sodass allmählich die
inneren dinge aus mir hervortreten wie
eine leere landschaft im mondlicht
immer klarer und unmissverständlicher
hervortritt sodass ich zustimmen und
meinen weg fortsetzen kann beständig
und schritt für schritt auch unter spürbarer
last den pfad erkenne und keine fragen
mehr stellen möchte

Agnete Book - Ein Leben voller Angst (Hörauszug)

Woher kommt sie? Schon im Mutterleib hat sie von mir Besitz ergriffen. Bomben, Schutt, Verwüstung, Untergang. All das drang tief in das ungeborene Leben und hat ihm vermittelt: die Welt ist gefährlich, der Tod ist ständig anwesend, immer und überall.Das Leben gibt es nicht ohne Dauerstress, sondern nur mit Furcht und Schrecken. Angst in so vielen Situationen; denn das Gehirn des Fötus hat die Panik der Mutter in sich aufgesogen, und so bestimmen deren Ängste noch heute meine Tage und vor allem die Nächte.
Nur ganz allmählich gelingt es immer öfter,auch Befreiung zu spüren

Buch: 

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