Hans-Hermann Mahnken wurde 1955 in Bremen geboren. Nach unterschiedlichsten Tätigkeiten folgte die Ausbildung zum Krankenpfleger, ein späteres Studium der Psychologie und Pflegewissenschaft in Bremen und London beendete er als Dipl.-Pflegewirt. In Lyrik, Essays und Prosa bearbeitet er, was das Leben ihm zuträgt. 

 

Im Geest-Verlag erschienen

 

2017 Bremer Autorenstipendium
2013 Dorstener Lyrikpreis 
2004 Preisträger des Sangerhäuser Literaturpreises

 

Der Hartz IV-Antragsteller (Ü50)
nach: Der Panther von R. M. Rilke

Sein Blick ist vom Erscheinen all der Nummern
so stumpf geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als würde er hinüberschlummern
in eine aufrufautomatenfreie Welt.

Ermattet starrt er auf die grauen Wände
und eine Tür, davor ein Wachmann steht.
Im Schoße liegen die erfahr’nen Hände,
und seine Hoffnung hat ein Luftzug fortgeweht.

Nur manchmal dringt ein Bild durch seine Mauer,
und jene Tür, vor der ein Wachmann steht,
geht auf. Dann rieselt sanft ein warmer Schauer
durch seine müden Glieder – und vergeht.