Irmgard Münnich
geb. 1937 in Monschau, schreibt seit ihrer Kindheit, ernsthafter seit ihrem Umzug in den Norden 1965. Seit den Achtzigerjahren verfasste sie vor allem Gedichte für die Monschauer Jahrbücher, ihre Gedichte erschienen auch in den Anthologien der Berner Bücherwochen.

Um Geest-Verlag erschienen

Grabe, wo du stehst! Spatengedichte.

Die Harfe


Die kleine Kirche dort am Deich,
sie schmiegt sich an und ist geborgen.
Sie lädt die Menschen heute und auch morgen
wohl zu Gebet und Andacht und der Kunst zugleich.

Vorn steht die Harfe, schon bereit zum Spiel, am Ort,
bald schwillt ihr Ton zu großem Rauschen,
die vielen Gäste sind beglückt und lauschen,
es folgt der Geist den Klängen fort und fort.

Mit welchem Wunder uns die Kunst umringt!
Die Hände in den Saiten sich verlieren,
es ist, als würden sie dich heimlich führen

auf eine Reise durch den weiten Raum.
Du schwebst hinauf und spürst es kaum ...
Die Harfe, wie verwunschen, klingt und klingt.