„Gegen die Verödung der Literatur“ – Gedichte von Reinhard Rakow in drei Bänden erschienen
„Gegen die Verödung der Literatur“ – Gedichte von Reinhard Rakow
Tausend Seiten Lyrik in drei Bänden
Der Geest-Verlag Vechta veröffentlicht Gedichte des Berner Autors Reinhard Rakow. In drei Bänden mit einem Gesamtumfang von fast 1.100 Seiten wird eine Auswahl von Gedichten präsentiert, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind. Jeder Band umfasst ca. 350 Seiten, darin enthalten je ein Nachwort und je ca. zehn meist farbige Abbildungen von Grafiken und Gemälden, die überwiegend Rakow selbst geschaffen hat.
Die Bände tragen die Titel „blind date“ (1), „alte fabrik“ (2) und „Ode an alle“ (3). Sie enthalten Reim- und Prosagedichte, „klassische“ und zeitgenössische Lyrik, hermetische wie (scheinbar) offene Gedichte. Lose chronologisch geordnet, steht Liebe neben Landschaft, Zeithaltiges neben Zeitlosem, Trauer neben Übermut, Sinn neben Unsinn. Auf die große Themenvielfalt weist auch die Dötlinger Schriftfstellerin Helga Bürster („Luzies Erbe“, Insel-Verlag) in ihrem Nachwort zu Band 1 hin: „Heimat, Freundschaft, Musik und Kunst, Leben am Abgrund, Einsamkeit, Tod. Dabei blitzt an vielen Stellen ein feiner Humor auf, der fast überrascht, ebenso Satire und beißender Spott. Rakows Zunge ist oft spitz, sein Herz stets einfühlsam, und Frauen versteht er auch. Damit beherrscht er alles, sogar das Kurze und Knappe. Auch mit wenigen Worten vermag er so tief zu rühren, dass man weinen möchte." Ihre Berliner Kollegin Julia de Boor (Strittmatter-Preis) befindet zu Band 2: „In welch ein Wechselbad der Gefühle Rakow die Lesenden dabei wirft! Mal schreibt er wie besessen, im Rausch voller Kraft und Gewalt, auch durchaus gewalttätig und sogar ekelerregend. Dann wiederum fängt er ganz zauberhafte, lyrische Momente ein, in scheinbar alltäglichen Erlebnissen. … Rakows Gedichte sind eine Zumutung, und zwar im besten Wortsinn. Seine Lyrik braucht unsere Zeit und unsere Zeit braucht Reinhard Rakows Lyrik.“
Der nicht eben große Geest-Verlag ist einer der wenigen Verlage, die seit ihrer Gründung den Mut aufbringen, konsequent auch Lyrik zu verlegen. Manchem Insider gilt er sogar – zu Unrecht - als Spezialverlag für Lyrik, wohl eine Folge davon, dass etliche seiner Lyrik-Publikationen mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden (etwa Gedichtbände der Dichterinnen Sigune Schnabel, Ulrike Migdal oder Jenny Schon). Mit einem 1.100-Seiten-Projekt betritt er freilich verlegerisches Neuland. „Dem Geest Verlag sei Dank, dass er sich auf so ein Projekt einlässt,“ schreibt Helga Bürster, „Wir müssen Rakow und dem Verlag dankbar sein, dass sie ein Zeichen setzen gegen die Verödung der Literatur und gegen das Verschwinden der Lyrik.“
Vor der aktuellen Lyrik-Trilogie hatte Rakow bereits die Gedichtbände „lhasa es pocht scharlachrot“ (2001) und „drei farben RAL“ (2014) veröffentlicht. Rakow ist do!Pen-Preisträger. Seine Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht, u.a. wiederholt in der „ndl. neue deutsche literatur“ (Aufbau-Verlag Berlin, bis zu ihrer Einstellung 2004 die führende Literaturzeitschrift der DDR bzw. Ostdeutschlands). Die drei neuen Bände sind ab sofort beim Geest-Verlag oder über den Buchhandel zu beziehen. Jeder Band kostet 14,00 Euro, Details weiter unten.
In den nächsten Wochen strahlen die Sender Radio Oldenburg Eins (Oeins) und Radio Weser TV (Bremerhaven und Wesermarsch) Sendungen zu den Gedichtbänden aus, die auch über die jeweiligen Live-Streams zu verfolgen sind. Die erste Sendung ist bereits jetzt vorab zu hören auf der Homepage des Geest-Verlags:
http://geest-verlag.de/audio/reinhard-rakow-ausgew%C3%A4hlte-lyrik-aus-seinen-lyrikb%C3%A4nden-1-3-es-liest-der-autor