Bernhard M. Schulz - Frieden nicht in Sicht. Ein Lern- und Lesebuch. Kurzgeschichten und ausgewählte Feldpostbriefe mit Karikaturen von Fritz Wolf (in der Endbearbeitung)

Bernhard M. Schulz
Frieden nicht in Sicht
Ein Lern- und Lesebuch
Kurzgeschichten
und ausgewählte Feldpostbriefe
mit Karikaturen von Fritz Wolf
Herausgegeben 
von Reinhard Ansgar Schulz-Mittenzwei
Geest-Verlag, Visbek 2025

ISBN 978-3-69064-510-2
ca. 320 S., 18 Euro

Bernhard M. Schulz
wurde  1913 in Lindllar  geboren, einem  Dorf  im Oberbergischen Land, in  dem  er  "mit dem Duft von Heu in der Nase zwischen  Hühnern  und  Kaninchen   aufwuchs", wie er gerne sagte. Nach dem Besuch der Volksschule, einer Zwergschule, gaben ihn die Eltern an ein Internat ab, in dem  Latein und Griechisch gepaukt wurde  mit dem  Ziel, aus den Zöglingen Missionare zu machen. B. S. neigte eher dazu,  so erfolgreich schreiben  zu lernen wie Ludwig Ganghofer oder  doch mindestens so spannend wie Karl May, die beide unter der  Bank geschmökert wurden.  Aus Karl  May wurde so wenig wie aus dem Geigenspiel, das im späteren Leben dem Zustand anhaltender Erwerbslosigkeit dienen sollte. Immerhin   war  der  Weg  zum Gedruckten vorgezeichnet. Er entschloss sich, Journalist zu werden, um die „Tyrannei, die bereits an Knaben verübt wurde, zu bekämpfen“. Als Redakteur arbeitete er „von der Pike auf" bei Zeitungen, Zeitschriften und  Pressediensten. Sein Weg  führte von Köln über Hannover nach Berlin. Im August 1939 berief ihn der „Größte Feldherr aller Zeiten" zu den Waffen. Die Waffen waren das Gewehr  98 und zwei  Patronentaschen. Es folgten  ein harter  Winter  in einem  Wald  an  der belgischen Grenze. Der Marsch durch Frankreich bis Cherbourg, die Einnahme der Kanalinsel Aldlerney und der  lange Feldzug  in Russland. 1945 kehrte B.S. aus  amerikanischer  Gefangenschaft  nach  Osnabrück zurück, in die  ursprüngliche Heimat seiner Familie.  Dort   wirkte  er  als Feuilletonchef an der Zeitung "Neue Tagespost“ und seiner Nachfolger.  Dort entstand die Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem bekannten Karikaturisten Fritz Wolf. 24 Bücher und fast 2.400 Kurzgeschichten sind seit 1934 bisher erschienen. „Die Krähen von Maklaki" (1967), Erzählungen aus dem  Winterfeldzug  in  Russland, wurden sogar ins Russische übersetzt. Die Leser unter Gorbatschow lobten an diesem Buch die „humane Haltung des Autors“ und seinen „Protest gegen den Krieg". Schulz verstarb 2003.

Das vorliegende Buch vereint eine Auswahl wichtiger, auch längerer Kurzgeschichten und Erzählun-gen von Bernhard M. Schulz, kombiniert mit einer Vielzahl von Karikaturen  von Fritz Wolf.
„Während Schulz sich ...  parteipolitisch nicht zu erkennen gab, war Wolf ein überzeugter Linker und trat später auch in die SPD ein. Was aber beide bei ihrer Arbeit verband, war der Antimilitarismus und der Antiklerikalismus“, so beschreibt Heiko Schulze in einem Beitrag in der ‚Osnabrücker Rundschau‘ über das journalistische Engagement von Schreiber und Zeichner. 
Eine Auswahl der zum Teil erstaunlich kritischen Feldpostbriefe aus den Jahren 1941 bis 1945 an seine Frau Gerda (einige auch im Original-Handschrift) verdeutlicht die skeptische Haltung von Bernhard Schulz gegenüber Militarismus und faschistischer Politik.