Christoph Katz - Schnee
Schnee
Schnee fällt auf die stillen Felder,
ja, ich denke, es wird kalt.
Hinterm Haus die Eichenwälder
stehen wie gemalt.
Und bald ist für eine Weile
alles sorgsam zugedeckt.
Plötzlich wirkt die ganze Eile
wie in’s Bett gesteckt.
Ich greif meine Wanderschuhe,
gehe raus auf’s off’ne Feld.
Es empfängt mich eine Ruhe,
wie aus and’rer Welt.
Stunden fliegen und ich schreite
ziellos durch den hohen Schnee.
Überall empfängt mich Weite,
gleich, wohin ich seh.
Manchmal wünscht ich, meine Verse
fielen auch einmal wie Schnee,
und es täten mir diverse
Wunden nicht mehr weh.
Und so wie im Winter fiele
alle Mühsal tief in Schlaf,
und ich lebte die Gefühle,
die ich sonst verwarf.