Coline Weber - Werden (Literatur in schwierigen Zeiten)
Werden
Fürchte nicht das Dunkle, das dem Nachtlichterchor seines Schimmers beraubt.
Fürchte nicht den Stillstand, der Wege in Kreise führt.
Fürchte nicht den Schmerz, der aus der Stille Einsamkeit schöpft.
Dunkle Nächte weichen jeden Morgen der Dämmerung,
mal in farbenprächtigem Sein, mal in stillem Erwachen,
doch immer finden sie Licht.
Wiederholungen im Leben formen erst den Neuanfang,
schleifen die Persönlichkeit, die Fähigkeiten,
vereinen Willen und Tun.
Einsamkeit ist das Echo einer Sehnsucht,
die keinen Raum findet,
sich zu wandeln.
Möge dein Herz Tränen vergießen,
der innerliche Sturm an dir reißen,
möge das Außen immer wieder gleichartig antworten.
Doch dein Blick auf die Dinge
legt ins Jetzt die ersehnten Chancen,
die Reife und Blüte bringen.
Mit jeder Umdrehung in der Tiefe
werde das Beste deiner Selbst,
werde Du.