Der Beginn des Romans 'Das ist unser Haus' von den Jugendlichen aus Pestalozzischule und Gymnasium Brake
Hier gibt es schon einmal zu lesen, die ersten Sätze des von den etwa 50 Jugendlichen des Gymnasiums und der Pestalozzi-Schule in Brake geschriebenen Romans 'Das ist unser Haus'. 12 Jugendliche, so die Romanhandlung machen sich an, ein eigenes Jugendhaus zu gründen, lassen uns an ihrem Leben teilhaben. Der Roman startet an einem ganz normalen Sommertag in einer Kleinstadt.
Eine Kleinstadt im Sommer
7:50 Uhr die Sonne verteilt ihre Strahlen in der kleinen Stadt. Es ist Sommer und sehr heiß. So heiß, dass man den kaum sichtbaren Dampf vom Asphalt emporsteigen sehen kann. Die Luft ist schwül und macht müde, müder als man ohnehin schon ist. Die Stadt erscheint schummrig und trübe, einfach nicht mehr richtig lebendig, nicht real, wie ein Traum, an den man sich mühsam zu erinnern versucht. Weder schwarz noch weiß, ein schlichtes Grau. Weder ja noch nein, ein bescheidenes Vielleicht.
So fühlt sich die Stadt Brake meistens an. Leises Tippeln in der Innenstadt; ein paar Tauben hopsen auf dem Boden umher, versuchen etwas Essbares zu finden, ohne Erfolg. Nun wieder einmal unerträgliche Stille, dann das Rauschen des Windes, Blätter die aneinanderreiben, sie erzählen verborgene Geschichten, Geschichten einer längst vergangenen und vergessenen Zeit.
Die Breitestraße ist leer, keine Menschenseele läuft umher, dennoch werden Stühle über den Boden geschliffen; die wenigen Cafés und die Eisdiele öffnen ihre Türen, mit der Erwartung der Stadt etwas Lebendigkeit zu schenken, doch wer hier wohnt, der weiß dass das ein ziemlich hohes Ziel ist. Alles erscheint so farblos, so einsam, so leer.
Ein beinahe leerer Schulhof; die letzten Schüler huschen hastig in das Gebäude, in der Hoffnung, dieses Mal einen nicht ganz so schier unendlich langen Schultag durchstehen zu müssen. Bald läutet die Glocke und mit ihrem Klang, verliert der Tag noch mehr an Farbe und erscheint so grau wie das eigene Spiegelbild in einer vergessenen Pfütze am Straßenrand vom gestrigen Gewitter. Bald hört man einzelne Stimmen heraus, sie erklären, wie dieses und jenes funktioniert und wie dies und das zustande kommt. Doch die Worte ergeben keinen Sinn und finden keinen Platz in den Köpfen der Schüler. Es ist zu warm, klar denken scheint unmöglich. Wirre Gedanken schweben umher: ,,Wann ist die Stunde endlich vorbei?", ,,Wo soll ich heute Nachmittag hingehen?", ,,Was hat er denn da für Flecken auf dem T-Shirt? Ist das Kaffee?", ,,Wie viele Stunden haben wir heute noch?". Dennoch ist keiner dieser Gedanken von langer Dauer und entgleitet sofort, wie Sand, der durch die Finger entrinnt.