Die Parkbank - Aleyna Köybasi

Die Parkbank
Aleyna Köybasi

Ich sitze hier, auf meiner üblichen Parkbank in meinem üblichen Park. Die Bäume, die Büsche, die Blumen. All das strahlt mich wie jeden anderen Tag auch in grünen Tönen an. Auch die zwei Jungen, die tagein, tagaus von der Schule kommen und hier langspazieren, sind wieder vorbeige-kommen, und inzwischen sind wir so weit, dass wir uns mit einem Lächeln begrüßen. Jedes Mal aufs Neue über-rascht es mich, wie groß die beiden schon sind. Das erste Mal gesehen habe ich sie, als sie acht, vielleicht neun waren. Ihr kindliches rundes Gesicht makellos, ohne die geringste Spur von Pubertät. Die kindlichen kleinen Hände, die sich an die Träger ihrer bunten Schultaschen klammerten, wäh-rend ihre Beine sie zum Ziel führten. Doch jetzt ist all das weg. Ihr Gesicht ist detaillierter, die Wangenknochen sind zu sehen. Ja, auch die Spuren der Pubertät sind bis heute noch da. Rote Pünktchen, die sich auf dem ganzen Gesicht breitmachen. Ihre nun schwarze Schultasche hängt einen Meter hinunter auf den Boden, als wäre es ein Beutel, und die großen, muskulösen Basketballhände halten das neuste Handy in der Hand. Sie scheinen nicht mehr dieselben, doch trotzdem sind sie es. Denn eines hat sich nicht verändert. Ihr Lächeln. Noch immer ist es dasselbe Grinsen, und das macht mich glücklich. Denn so kann ich noch immer die unschuldigen Bengel sehen, während ich hier auf meiner üblichen Parkbank im üblichen Park sitze.