Der neunzehnte Tag, an dem unser Kind zu Hause bleiben musste. Heute kam der kleine Vincent. Klein war aber nur seine Körpergröße, gar nicht klein waren seine Erzählungen.

Meine Geschichte handelt vom Winzer, begann er. Mein Opa nahm mich mal mit zu einem Weingut. Dort wollte er Wein abholen, den er für unsere große Familienfeier bestellt hatte. Als wir ankamen, war der Winzer gerade im Weinberg. Wir sahen ihn und waren erstaunt, dass hinter ihm zwei Esel standen. Wir winkten ihm zu; er winkte zurück und kam uns mit seinen Eseln entgegen. (Unser krankes Kind fand Esel ganz toll und war schon gespannt, wie es weiterginge.) Als er bei uns angekommen war, ließ er die beiden Esel hinter einem Gatter zurück und begrüßte uns. Das fanden die beiden Esel scheinbar nicht so toll, denn sie protestierten mit I-A, I-A, I-A ..

"Sind das Ihre Haustiere?", fragte mein Opa etwas keck. "Ja sicher," antwortete der Winzer. Zum Glück habe ich die. Und dann berichtete er, wie zu den beiden gekommen war. "Ich wollte schon immer einen Esel haben. Also kaufte ich mir bei einem Händler den grauen da. Am Anfang war alles ganz prima. Aber dann wurde der Esel krank. Jeden Tag ein wenig mehr. Zwar bekam er vom Tierarzt Medizin, aber die half auch nicht. Das Tier blieb auf dem Stroh in seiner Hütte, die ich extra gebaut hatte, liegen. Mir tat er so leid. Also stellte ich mir eine Liege in den Stall und schlief bei dem Esel. Immer, wenn ich ihm Wasser gab, streichelte ich seinen Kopf und sprach beruhigend auf ihn ein.

Nach der zweiten Nacht, die ich im Stall geschlafen hatte, stand der Esel auf. Er war ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber er fraß und trank ausgiebig. Der Tierarzt, der ein paar Stunden später kam, meinte, dass er es geschafft hätte, aber auch, dass ein Esel schlecht allein leben sollte. Also kaufte ich einen zweiten. Und die zwei verstehen sich gut."

Mein Opa und ich fanden den Winzer und seine beiden Esel toll. Mein Opa kauft den Wein nur noch dort.

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