Ideenlos



Flaute auf dem Schiff und das Meer darunter ist still. Die Segel sind zerrissen und einer der Masten hängt schief, von der Takelage will man gar nicht sprechen. Die Mannschaft ist am Ende. All das hat der Sturm angerichtet, als er viele Stunden zuvor über das Schiff hereingebrochen ist. Taue fehlen, Teile der Mannschaft sind über Bord gegangen und das Steuerrad ist außer Funktion, nicht dass es irgendetwas an der Flaute geändert hätte. Auch die Fracht fehlt, all die Fässer hat das Meer gefressen, bloß der Mann im Ausguck kann einige in der Ferne treiben sehen, wie zerknülltes Papier. Es ist nicht unge-wöhnlich, Fracht bei einem solchen Krea-Tief zu verlieren, doch die Hoffnung der Matrosen ist erloschen und der Kapitän hängt, den Hut tief in den Augen liegend, schlafend am Bug seines Schiffes. Das Schlimmste, was jetzt noch passieren könnte, wäre eine Seeschlange, eine von der Länge einer Wortneuschöpfung, die auftauchen würde und alles in die tiefen Abgründe der Sprache zieht.
Langsam beginnt es zu nieseln.
 

Eine Auswahl ihrer Texte gibt es auch hier zu hören

https://www.youtube.com/watch?v=zlNvpOxLlMg