Hans-Hermann Mahnken - Vierzehn Zeilen über das Begehren
Vierzehn Zeilen über das Begehren
Da ist der Mond, der durch die Wolken bricht
und im Gedicht erscheint (Oje – der Mond …),
da ist das Mondlicht, das durchs Fenster fällt
auf nackte Leiber wie aus Marzipan:
ein Mann und eine Frau (Nicht zeitgemäß.)
… ein Paar … in Lust vereint, Geruch von Schoß
und Sperma, Küsse, Zungen, feuchte Haut
und Worte, hilflos hingehauchte Worte …
(Das ist kein Stoff für ein Sonett!)
– Der Mond, der in ein dunkles Zimmer schaut,
verzückte Leiber wie aus Marzipan,
ein süßer Duft von Mandelhaut und Rosen
und der Gedanke an Vergänglichkeit:
Das ist der Stoff für ein Sonett!